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Mecklenburg-Vorpommern: Altefähr

Vater setzt neunjährige Tochter als Erziehungsmaßnahme aus

Ein Mann alarmierte am gestrigen Sonntagabend gegen 21:00 Uhr die Polizei, nachdem ein neun Jahre altes, fremdes Mädchen bei ihm erschienen war. Das Kind gab an, von seinem Vater mit dem Auto nach Altefähr gefahren und dort ausgesetzt worden zu sein. 

Tochter sollte sehen, "wie gut sie es zu Hause habe"

Beim Eintreffen der Polizisten aus Bergen bestätigte sich der Sachverhalt. Die Beamten nahmen das Kind in ihre Obhut und wollten mit diesem gerade wieder losfahren, als sie auf die Eltern des Mädchens trafen, welche bereits nach ihrem Kind suchten. Zum Sachverhalt befragt, gaben die Eltern an, dass sie zuvor eine Auseinandersetzung mit ihrer Tochter gehabt hätten, weil diese nicht einschlafen wollte - auch nach längerem Zureden nicht, wie es im Polizeibericht heißt.

Die Neunjährige habe sich daraufhin wieder anziehen müssen. Dann fuhr der Vater mit dem Mädchen von Stralsund nach Altefähr (laut Google Maps beträgt die Entfernung rund zehn Kilometer). Um ihr zu zeigen, "wie gut sie es zu Hause habe", musste die Kleine aus dem Auto aussteigen und zuschauen, wie der Vater wegfuhr, bis sie ihn nicht mehr sehen konnte. 

Strafanzeige gegen Vater erstattet

Ein kleines Stück entfernt wartete der Mann eine Weile und fuhr dann wieder zurück, um die Neunjährige einzusammeln. Das Kind war dort, wo es zuvor ausgesetzt worden war, allerdings nicht mehr aufzufinden. Nachdem der Vater seine Tochter nicht alleine finden konnte, fuhr er zurück nach Hause und holte die Mutter ab. Gemeinsam machte man sich erneut auf die Suche. Dabei trafen die Eltern dann auf die Polizei - samt ihrer Tochter. 

Gegen den Vater wurde Strafanzeige erstattet. Das Kind wurde nach Rücksprache mit der Jugendbehörde wieder in die Obhut der Mutter übergeben.

Quelle: Polizei