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Rätselhafte Atemnot

Tausende Menschen nach Gewitter im Krankenhaus

Ausnahmezustand in mehreren Krankenhäusern im australischen Melbourne – Grund ist ein Wetter-Phänomen, das auch Deutschland treffen kann!

8500 Menschen behandelt

Nach einem starken Gewitter zu Beginn dieser Woche, herrscht in den Kliniken rund um die australische Metropole aktuell Hochbetrieb. Schon mehr als 8500 Personen mussten wegen Atemnot und schweren Asthmaanfällen behandelt werden.

Laut der Tageszeitung „The Sydney Morning Herald“ sind bisher vier Menschen verstorben, drei weitere schweben in Lebensgefahr.

Pollen-Stückchen in den Atemwegen

Hintergrund der Vielzahl an Krankheitsfällen ist das sogenannte „Thunderstorm Asthma“ – ein Wetterphänomen, das dazu führen kann, dass auch Menschen, die noch nie unter Asthma gelitten haben, plötzlich schwere Atemwegsprobleme bekommen.

Laut dem britischen Wetterdienst ist der Zusammengang zwischen den Gewittern und den Beschwerden noch nicht abschließend geklärt, doch es gibt diverse Theorien welche die Wechselwirkung aufgreifen.  So sollen schwere Unwetter Pollen in höhere Luftschichten ziehen können, in denen die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist. Dort saugen sie sich voll bis sie schließlich Platzen. Einzelne Pollen-Stückchen können dann von Böen wieder in die Nähe des Bodens getragen werden, wo sie leicht eingeatmet werden können. Aufgrund ihrer geringen Größe gelangen sie einfacher und tiefer in die Atemwege, was wiederum das Risiko eines Asthma-Anfalls steigert.

Auch in Deutschland möglich

Das „Thunderstorm Asthma“ ist kein „rein-australisches“ Problem. Schon vor Jahren warnten auch Lungenärzte hierzulande vor Asthma-Notfällen nach kräftigen Unwettern.

Asthmatikern wird daher geraten bei Gewittern Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. So ist es beispielsweise ratsam, sich drinnen aufzuhalten, die Fenster so lange geschlossen zu halten bis das Unwetter vollständig vorbeigezogen ist und Klimaanlagen und Lüftungen abzuschalten.

Quelle: n24