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Baden-Württemberg: Vaihingen/Enz

Tödliche Gefahr: Teenager klettern auf Kesselwagen – ein Schwerverletzter

In der Nacht von Samstag auf Sonntag hat sich am Bahnhof Vaihingen/Enz ein tragisches Unglück ereignet. Ein 15-jähriger Junge kletterte auf einen Kesselwagen, um Selfies zu machen, dabei kam er jedoch einer Hochspannungsleitung zu nah und erlitt schwerste Verbrennungen.

15-Jähriger wird durch Stromleitung schwer verletzt

Nach derzeitigen Erkenntnissen wollte der 15-Jährige gemeinsam mit seinem 16 Jahre alten Freund Selfies auf einem Kesselwagen von sich machen. Nachdem der Teenager aus dem Landkreis Ludwigsburg auf den Zug kletterte, wurde er durch einen Lichtbogen getroffen und stürzte zu Boden. Dadurch erlitt er schwerste Verbrennungen.

Alarmierte Rettungskräfte lieferten den Jungen anschließend in ein Krankenhaus ein. Lebensgefahr besteht zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Durch den Vorfall war der Bahnhof Vaihingen/Enz in der Zeit von 23.40 Uhr bis 00.28 Uhr für den Zugverkehr gesperrt. Dadurch kam es zu bahnbetrieblichen Beeinträchtigungen. Neben Rettungskräften, einem Notfallseelsorger sowie die Freiwillige Feuerwehr Vaihingen Enz, waren zwei Streifen des Bundespolizeireviers Stuttgart sowie drei Streifen des Polizeireviers Vaihingen Enz im Einsatz.

Polizei warnt vor tödlicher Gefahr

Die Bundespolizei warnt in diesem Zusammenhang nochmals: Unbefugte Aufenthalte in Gleisanlagen sind lebensgefährlich. Die Gefahren, die von Bahn-Oberleitungen ausgehen sind nicht sichtbar und werden oftmals völlig unterschätzt.

Bereits die Nähe zu den Bahn-Oberleitungen, z.B. durch das Klettern auf Bahn-Waggons, genügt für einen Stromüberschlag. Die Drähte müssen hierfür nicht einmal berührt werden. Sie haben eine Spannung von 15.000 Volt, das sind 65 Mal mehr als in der Steckdose zu Hause.

Durch eine Annäherung kann diese Stromspannung auf die Luft überspringen und auf einem Lichtbogen über den Körper zur Erde gelangen. Der Mensch, der zu zwei Dritteln aus Wasser besteht, ist in diesem Moment der "leitende Gegenstand". Starke bis tödliche Verbrennungen sind hierbei die Folge.

Quelle: Bundespolizeiinspektion Stuttgart