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Steht uns ein Jahrhundertwinter bevor?

Seit rund zwei Wochen geistert auf einigen europäischen Webseiten ein Gerücht umher: der kommende Winter solle der strengste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden, sogar von einem echten Jahrhundertwinter ist die Rede.

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Steht uns ein Jahrhundertwinter bevor?

Seit rund zwei Wochen geistert auf einigen europäischen Webseiten ein Gerücht umher: der kommende Winter solle der strengste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden, sogar von einem echten Jahrhundertwinter ist die Rede.

Unter anderem wird dabei immer wieder der Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net (www.wetter.net) zitiert. Nur: Der hat so eine Aussage aber nie getätigt, weder aktuell noch zu einem früheren Zeitpunkt. Trotzdem macht diese Meldung ihre Kreise einmal quer durch Europa.

„Erstmalig trat diese Falschmeldung bereits im Jahr 2012 auf und seitdem scheint diese Meldung jedes Jahr aufs Neues durch Europa zu geistern“, so Jung.

Zwei Grad wärmer

An diesem Gerücht ist allerdings nichts dran. Kein Mensch kann im Vorfeld ein meteorologisches Jahrhundertereignis ankündigen. Das ist schlicht und ergreifend nicht möglich. Es gibt maximal sogenannte Klimatrends. Und wenn wir uns einen solcher Klimatrends für die Monate Dezember 2016 bis Februar 2017 anschauen, dann sieht es alles andere als nach einem extrem kalten Winter aus – ganz im Gegenteil: der kommende Winter könnte 2 Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt enden!

Allerdings handelt es sich nur um einen Klimatrend und nicht um eine echte Wetterprognose. Der Klimatrend kann keine Aussagen darüber treffen wie das Wetter an einzelnen Tagen sein wird.

„Ob wir in diesem Jahr weiße Weihnachten bekommen oder nicht, dass weiß nur Petrus allein“, sagt Jung und lacht.  Der Herbst soll übrigens mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit am Ende wärmer als im langjährigen Mittel ausfallen. Da sind sich der US-Wetterdienst NOAA und der Deutscher Wetterdienst einig.

Sepp Haslinger ist selbsternannter Meteorologe. Im letzten Jahr wurde er für die Beobachtungen an einer Königskerze bekannt. Er prognostizierte einen kalten und langen Winter. Dies konnte er anhand der Blüten ablesen. In diesem Jahr fällt die Prognose allerdings etwas anders aus.

Laut Haslinger soll es einen schneearmen Winter geben: Die gelben Blüten hätten sich noch nicht so gezeigt, so der Hobby-Experte. "Im November könnte es mal ein bisserl kalt werden, im Dezember fällt etwas Schnee, aber der geht schnell wieder weg. Im Januar und Februar komme kein Schnee dazu, allenfalls gegen Ende des Winters – aber immer spärlich", erklärt Haslinger.  

Wie er auf diese Theorie kommt, seht ihr hier im Video:

Wie wird der Winter 2016? Der Haslinger Sepp liest die Wetterkerze
Wie wird der Winter 2016? Der Haslinger Sepp liest die Wetterkerze