Die Grenzkontrollen sollten nach Ansicht der Behörde vorsichtig und abgestimmt gelockert werden - aber nur, falls die
Virus-Situation es zulässt. Zu forsches Vorgehen könne zu einem Wiederanstieg an Infektionen führen, heißt es im Entwurf der Empfehlungen, der der dpa vorliegt. Sobald die Viruszirkulation reduziert worden sei, sollten pauschale Einschränkungen durch gezielte Maßnahmen ersetzt werden.
Zunächst solle dort gelockert werden, wo die epidemiologische Situation in beiden Ländern vergleichbar sei. Es müsse genügend Test- und Krankenhauskapazitäten geben. Zudem sollten die Hygiene-Vorgaben in beiden Ländern gleich
sein. Abstandsgebote müssten eingehalten und Infektionsketten verfolgt werden können. Freiwillige Apps könnten dabei helfen.
Grenzkontrollen zu deutschen Nachbarstaaten
Deutschland kontrolliert seit Mitte März seine Grenzen zu mehreren Nachbarstaaten. Innenminister Horst Seehofer (CSU) musste dafür zuletzt deutliche Kritik einstecken. Darüber, wie lange die Kontrollen noch fortgesetzt werden, ist er mit den Ministerpräsidenten der Grenz-Bundesländer im Gespräch. Die Entscheidung, ob sie über Freitag hinaus verlängert
werden, ist wahrscheinlich ebenfalls an diesem Mittwoch zu erwarten.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte am Dienstag Hoffnung auf eine schrittweise Öffnung der Grenzen gemacht. An diesem Mittwoch berät das Bundeskabinett, wie es nach dem 15. Mai mit den Kontrollen an den Grenzen zu den Nachbarländern weitergehen soll. Auch in der Regierungsbefragung Merkels im Bundestag dürften Fragen zu weiteren
Lockerungen etwa an den Grenzen zu den Nachbarstaaten kommen.
Die EU-Kommission betont den Stellenwert des freien Reisens - für die schwer von der Pandemie getroffene Branche, aber auch für Bürgerinnen und Bürger. Wenn man es koordiniert und sicher angehe, könnten die kommenden Monate den
Europäern dringend benötigte Erholung verschaffen. Dann könnten die Menschen Freunde und Familie über Ländergrenzen hinweg wiedersehen.