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Hautärzte und Krebshilfe fordern bundesweites Solarienverbot

Jedes Jahr erkranken tausende Menschen an Hautkrebs. Der Gebrauch von Solarien könne die Krankheit auslösen. Nun fordern die Deutsche Krebshilfe und Hautärzte ein Verbot von Solarien in Deutschland.

37.000 Menschen erkranken jährlich an Hautkrebs

Jährlich erkranken etwa 37.000 Menschen in Deutschland an einem Melanom, dem schwarzen Hautkrebs, heißt es in einer Mitteilung der Krebshilfe gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Neben der natürlichen UV-Strahlung stuft die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die künstlich erzeugte in Solarien als höchste Risikogruppe der krebsauslösenden Faktoren ein. Aus diesem Grund fordert die Deutsche Krebshilfe ein bundesweites Solarienverbot. Der Verein hatte das am Montag in einer Mitteilung damit begründet, dass der Gebrauch „dieser Geräte“ jährlich europaweit bei etwa 3400 Menschen den gefährlichen schwarzen Hautkrebs verursache. In etwa 800 Fällen führe dies zum Tod.

Verbot der Besonnung für Minderjährige

Seit 2009 ist der Besuch von Solarien in Deutschland für Kinder und Jugendliche verboten. Dieses Verbot werde jedoch laut Krebshilfe-Chef Gerd Nettekoven völlig unzureichend eingehalten, teilte er gegenüber der dpa mit. 2018 sei es schätzungsweise 140.000 Minderjährigen gelungen, Zugang zu Solarien zu erhalten, begründet Nettekoven die Forderung nach einem generellen Solarienverbot und verweist damit auf Zahlen des „Nationalen Krebshilfe-Monitorings“. Der Bundesfachverband Besonnung zweifelte diese Zahlen an. Der Anteil der unter 18-jährigen Solariennutzer habe schon
vor dem Verbot bei unter zwei Prozent gelegen, sagte Verbandssprecher Ziegert. Er sprach laut Detusche Presse-Agentur von populistischen Forderungen.