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Stiko: Kinder-Impfung bei Vorerkrankung empfohlen

Ein für Kinder von fünf bis elf Jahren angepasster Corona-Impfstoff soll ab 13. Dezember in Deutschland ausgeliefert werden. Die Ständige Impfkommission hat jetzt ihre Einschätzung dazu abgegeben.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) will die Corona-Impfung Kindern von fünf bis elf Jahren mit Vorerkrankungen
und Kontakt zu Risikopatient:innen empfehlen. Aber auch gesunde Kinder sollen auf Wunsch und nach ärztlicher Aufklärung geimpft werden können, teilte das Expertengremium am Donnerstag zu einem Beschlussentwurf mit. Es handelt sich noch nicht um eine finale Stiko-Empfehlung, es läuft nun noch ein Abstimmungsverfahren mit Fachgesellschaften und Ländern. Änderungen seien noch möglich.

«Zwar ist die 7-Tagesinzidenz in der Altersgruppe sehr hoch, so dass man davon ausgehen kann, dass ohne Impfung ein Großteil der Fünf- bis Elfjährigen mittelfristig infiziert werden wird, allerdings verlaufen die meisten Infektionen asymptomatisch», teilte die Stiko mit. Kinder ohne Vorerkrankungen in dieser Altersgruppe hätten derzeit ein geringes Risiko für schweres Covid-19, Krankenhauseinweisung und Intensivbehandlung. Hinzu komme, dass das Risiko seltener Nebenwirkungen der Impfung auf Grund der eingeschränkten Datenlage für diese Altersgruppe derzeit nicht eingeschätzt werden könne. Daher spreche die Stiko für Kinder ohne Vorerkrankungen in dem Alter «derzeit keine generelle Impfempfehlung aus».

Die Stiko schrieb weiter, sie weise «erneut und nachdrücklich darauf hin», dass Eltern, Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher sowie andere in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen tätige Menschen «dringend das Impfangebot inklusive Auffrischimpfung für sich wahrnehmen sollen».

Impfempfehlungen der Stiko gelten als medizinischer Standard und sind für viele Ärzte eine wichtige Richtschnur. Je nach Wissensstand hat das Gremium seine Impfempfehlungen immer wieder angepasst. Auch die Impfung für Kinder ab 12 Jahren war zunächst nur bei Vorerkrankungen empfohlen und später auf die gesamte Altersgruppe ausgeweitet worden. Zu mehreren Fragestellungen rund um die Corona-Impfungen hatten Stiko-Entscheidungen Diskussion und Kritik hervorgerufen, dem Gremium wurde zum Beispiel ein für Pandemieverhältnisse zu zögerliches Vorgehen vorgeworfen.

Quelle: dpa