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Bayern: Regensburg

Eltern lassen verbranntes Kind allein

Ein fünfjähriges Kind muss tagelang ein Martyrium erleiden – weil sich seine Eltern lieber Sexspielen widmen, anstatt sich um ihren schwer verletzten Sohn zu kümmern.

Sex statt Arztbesuch

Sie sollen ihren Sohn trotz lebensgefährlicher Brandverletzungen nicht zum Arzt gebracht haben: Vor dem Landgericht Regensburg hat am Mittwoch der Prozess gegen die Eltern wegen versuchten Mordes durch Unterlassung begonnen.

Laut Anklage soll der heute sechs Jahre alte Junge schwere Verbrennungen erlitten haben, als die Mutter im vergangenen Herbst im bayerischen Waldmünchen im Garten Diebesgut ihres Mannes mit Benzin anzündete. Die Eltern sollen das Kind trotz seiner Verletzungen sich selbst überlassen und sich stattdessen mit Geschlechtsverkehr beschäftigt haben. 

Mehr als 15 Prozent seines Körpers verbrannten

Tagelang brachten sie den Jungen nicht zum Arzt, obwohl sich sein Gesundheitszustand immer weiter verschlechterte. Er muss gelitten, geschrien und geweint haben. Erst eine Tankstellenpächterin wurde auf das schwer verletzte Kind aufmerksam, woraufhin das Martyrium ein Ende fand.

Derzeit lebt der inzwischen Sechsjährige mit seinen vier Geschwistern in einer betreuten Wohngruppe. Der Junge erlitt Brandverletzungen zweiten und dritten Grades. Mehr als 15 Prozent seines Körpers fielen den Flammen zum Opfer.

Eltern schweigen

Die angeklagten Eltern machten zum Prozessauftakt keine Angaben zu den Vorwürfen. Der Verteidiger der Frau sagte in einer Pause, die 37-Jährige leide an einer Krankheit aus dem Bereich der Schizophrenie. Dies sei der Grund gewesen, weshalb sie keine Hilfe geholt habe. Er gehe nicht davon aus, dass es zu einer Verurteilung seiner Mandantin wegen eines versuchten Tötungsdelikts kommen werde. Zunächst sind 13 Verhandlungstage angesetzt.

Quelle: dpa