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Rheinland-Pfalz

Schülerzahlen und Lehrerbedarf höher als bislang erwartet

Es werden künftig mehr neue Lehrer gebraucht als geplant. Das zeigen Berechnungen. Rheinland-Pfalz will deshalb bei der Ausbildung mehr tun.

5,4 Prozent mehr Schüler bis 2030

Gestiegene Geburtenraten und die Zuwanderung der vergangenen Jahre machen bis Ende des Jahrzehnts die Einstellung von mehr Lehrkräften erforderlich als bisher erwartet. Die kürzlich vorgestellten Modellrechnungen der Kultusministerkonferenz (KMK) weisen eine höhere Zahl von Schülerinnen und Schülern sowie einen höheren Lehrkräftebedarf aus, als bisher prognostiziert worden war. «Alle Länder, auch Rheinland-Pfalz, müssen sich also verstärkt dem Lehrkräftenachwuchs widmen und mehr Lehrerinnen und Lehrer ausbilden», sagte eine Sprecherin des Bildungsministeriums. In Rheinland-Pfalz sei die Situation aber weniger angespannt ist als in anderen Ländern.

Die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Rheinland-Pfalz wird nach den Berechnungen von 2018 bis 2030 um 5,4 Prozent auf 554 270 zunehmen. Die Prognose vom vergangenen Jahr hatte noch 541 170 junge Menschen an den allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen erwartet. Allein an den Grundschulen wird für Rheinland-Pfalz jetzt
eine Zunahme von 9,5 Prozent erwartet - von 139 504 im Jahr 2018 auf 152 730 bis 2030.

Hoher Bedarf an Sonderpädagogen

Der Bedarf an neuen Grundschullehrern in Rheinland-Pfalz wird der Modellrechnung zufolge 2022 einen Höhepunkt erreichen und ab 2024 deutlich zurückgehen. Demnach wird der jährliche Bedarf an der Einstellung von Grundschullehrern von 460 in diesem und im nächsten Jahr auf 480 im Jahr 2022 steigen.

In der Sekundarstufe I - also ab der 5. Klasse werden weniger starke Schwankungen erwartet. Für diesen Unterricht wird in allen Schulformen ein Einstellungsbedarf zwischen 280 in diesem Jahr und 400 im Jahr 2028 erwartet. Etwas stärker schwankt der Bedarf in der Sekundarstufe II, die mit der 10. oder 11. Klasse beginnt. Hier wird von 230 Lehrkräften in diesem Jahr ein zunehmender Bedarf bis 490 Lehrkräften im Jahr 2030 erwartet, ehe die Zahlen danach wieder
zurückgehen.

Der Bedarf an Sonderpädagogen ist aktuell sehr hoch - mit 210 in diesem Jahr. Bis 2030 wird ein Rückgang auf 110 erwartet. Bei den Berufsbildenden Schulen will das Bildungsministerium verstärkt die Möglichkeiten des Quer- und Seiteneinstiegs anbieten.
 

Quelle: dpa