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Streiks in drei europäischen Ländern

Ryanair sagt für kommende Woche 600 Flüge ab

Die Billig-Airline Ryanair hat wegen angedrohter Streiks seines Kabinenpersonals für die kommende Woche 600 Flüge abgesagt. Betroffen seien je rund 50 000 Passagiere am Mittwoch und Donnerstag (25./26.7.).

Diese Flüge sind betroffen

Es gehe um täglich 200 Flüge von und nach Spanien sowie jeweils 50 für Portugal und Belgien – das macht zusammen rund 12 Prozent des gesamten Ryanair-Angebots für ganz Europa aus.

In diesen drei Ländern haben die jeweiligen Gewerkschaften die Flugbegleiter bei Ryanair aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Ob auch deutsche Flughäfen von den Ausfällen betroffen sind, konnte die Airline nicht sagen. Betroffene Passagiere würden informiert.

Streiks machen Familienurlaube kaputt

Die Passagiere seien per Mail oder SMS-Nachrichten benachrichtigt worden, ihnen würden Umbuchungen oder voller Ersatz der Tickets angeboten, teilte die Airline mit. Die Streiks seien nicht gerechtfertigt und würden nur Familienurlaube stören und der Konkurrenz nutzen, erklärte Sprecher Kenny Jacobs. Die Flugbegleiter erhielten Gehälter bis zu 40 000 Euro im Jahr, fügte er hinzu.

Wollen auch die Deutschen bald streiken?

In Deutschland hat Ryanair derweil Verdi als Verhandlungspartner für das Kabinenpersonal anerkannt. Die Gewerkschaft will nun zügig Tarifverhandlungen aufnehmen. „Die Flugbegleiter bei Ryanair in Deutschland haben heute endlich die Zusicherung erhalten, dass ihr Recht, sich bei Verdi zu organisieren und für eine bessere Zukunft einzutreten, von Ryanair respektiert wird“, erklärte Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. Es sei ein historischer Schritt in Richtung guter Arbeitsbedingungen gelungen. Die zweite deutsche Kabinengewerkschaft Ufo verhandelt ebenfalls mit Ryanair. Am Freitag steht ein weiterer Termin in Dublin an.

Quelle: dpa