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Außenminister will Reisewarnung ab 15. Juni aufheben

Maas berät mit Urlaubsländern über Öffnung für Touristen

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) will am heutigen Montag mit seinen Kollegen aus beliebten Urlaubsländern der Deutschen beraten, wie die Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie nach und nach gelockert werden können. Die Reisewarnung könnte ab dem 15. Juni der Vergangenheit angehören.

Treffen der Haupt-Tourismus-Länder in Europa

Zu der Videokonferenz am heutigen Montag sind Spanien, Italien, Österreich, Griechenland, Kroatien, Portugal, Malta, Slowenien, Zypern und Bulgarien eingeladen.

Ziel des Treffens sei laut Deutscher Presse-Agentur ein koordiniertes Vorgehen bei der Öffnung der Grenzen für Touristen. In Deutschland gilt aktuell bis zum 14. Juni eine weltweite Reisewarnung für Urlauber. Heiko Maas wolle sie laut dpa danach schrittweise aufheben, soweit es keinen Rückschlag bei der Pandemie-Bekämpfung gibt - zuerst für europäische Länder. Grundlage der Beratungen sind die von der EU-Kommission vor wenigen Tagen vorgestellten Leitlinien für Tourismus in der Krise.

Urlaub in Europa – Chancen stehen gut

Die Bundesregierung geht davon aus, dass in weiten Teilen Europas Urlaub möglich sein wird. „Die Chancen stehen gut, dass wir unsere Sommerferien nicht nur im Inland, sondern auch im europäischen Ausland verbringen können“, sagte der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten. Man müsse aber sichergehen, dass man nicht zu früh starte. Er sei jedoch „überzeugt, dass die weltweite Reisewarnung nach dem 14. Juni Geschichte sein wird“.

Maas verwies am Sonntagabend auf positive Entwicklungen. Einige Länder hätten angekündigt, ab Juni oder Juli ihre Grenzen für Touristen zu öffnen, so Maas in einem TV-Bericht. Und auch die Bundesregierung wolle ihre Beschränkungen lockern, sagte er. „Wir wollen nach dem 15. Juni eigentlich keine weltweite Reisewarnung mehr haben. Sondern wir wollen das ersetzen durch Reisehinweise, aus denen die Leute erkennen können: Wo kann man hinfahren? Ist es verantwortbar? Ist man willkommen? Und vor allem: Welche Regelungen gelten da?“

Griechenland wirbt um deutsche Touristen

Angesichts der abgeflauten Corona-Pandemie wirbt die griechische Regierung um Urlauber aus Deutschland. Das Land komme Schritt für Schritt aus der Krise und kehre zur Normalität zurück, sagte Außenminister Nikos Dendias dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Die Bewegungsfreiheit wird innerhalb des Landes wiederhergestellt, unsere Hotels bereiten sich auf ihre Wiedereröffnung vor, unsere Strände sind wieder zugänglich und archäologische Stätten öffnen wieder für die Öffentlichkeit.“ Denias betonte: „Ziel ist es, das freie und sichere Reisen innerhalb der EU wiederherzustellen.“

Frankreich will touristische Ziele öffnen

Frankreichs Staatssekretär für Tourismus, Jean-Baptiste Lemoyne, betonte vor der Videoschalte, er wünsche sich, dass zum Sommerbeginn am 21. Juni ein Maximum an Sehenswürdigkeiten im Land wieder Besucher empfangen könne. Je nach Entwicklung der Corona-Pandemie sei das vielleicht auch schon früher möglich, sagte er der Sonntagszeitung „Le Journal du Dimanche“.

In Frankreich hatten am Wochenende erste Strände und touristische Ziele wieder geöffnet.

Reisewarnung wird in Reisehinweise umgewandelt

Vor allem in den vergleichsweise wenig von Corona betroffenen Ländern Österreich, Kroatien und Griechenland hofft man auf Urlauber aus Deutschland in den Sommerferien und will den grenzüberschreitenden Tourismus so schnell wie möglich wieder ankurbeln. Maas hatte am Sonntag im Deutschlandfunk erklärt, dass er die Reisewarnung möglichst nach dem 14. Juni für europäische Länder aufheben und in individuelle Reisehinweise umwandeln will. Darin würde dann auf die Risiken in den einzelnen Ländern aufmerksam gemacht, ohne pauschal von Reisen dorthin abzuraten.

Quelle: dpa