Aktivisten verschanzen sich unter der Erde
Die Bergung von zwei unter der Erde verschanzten Braunkohlegegnern erschwert die Räumung von Behausungen der Umweltaktivisten im Hambacher Forst erschwert.
Die Bergung von zwei unter der Erde verschanzten Braunkohlegegnern erschwert die Räumung von Behausungen der Umweltaktivisten im Hambacher Forst erschwert.
Nach einer Suche mit Hilfe einer Teleskopkamera spürte die Feuerwehr heute die zwei Aktivisten in einem mindestens fünf Meter tiefen Tunnel auf. In den Schacht sei zunächst Frischluft gepumpt worden, weil die Luftwerte sich verschlechterten, sagte eine Sprecher der Feuerwehr Kerpen der dpa. Wie lange die Bergung dauern würde, war zunächst unklar.
Seit Beginn der Räumung am Donnerstag wurden bis jetzt nach Angaben der Polizei 13 von rund 50 Baumhäusern geräumt und beseitigt. Mehrere Hebebühnen waren im Einsatz. An einem Baumhaus betonierten Aktivisten laut Polizei ihre Hände in einem Betonquader ein. Die Behörden begründen die Beseitigung der Behausungen offiziell damit, dass es weder ausreichenden Brandschutz und noch Baugenehmigungen gebe.
Die Polizei beendete zudem nach mehreren Stunden die Blockade von Baggern und zwei Förderbändern im Braunkohlekraftwerk Niederaußem in der Nähe des Hambacher Forstes. Der Betrieb des Kraftwerks wurde zeitweise behindert. Rund 500 Menschen folgten einem Demonstrationsaufruf der Aktion Unterholz und protestierten mit Sitzblockaden gegen die geplante Rodung des Forstes. Morgen wollen die Umweltschützer hunderte junge Bäume anpflanzen.
Der Energiekonzern RWE will im Herbst weite Teile des Waldes abholzen, um weiter Braunkohle baggern zu können. Der Hambacher Forst gilt als Symbol des Widerstands gegen die Kohle und die damit verbundene Klimabelastung. In dem westlich von Köln gelegenen Wald stehen Jahrhunderte alte Buchen und Eichen.
Quelle: dpa