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Puigdemont wieder in Belgien

Der katalanische Separatistenführer Carles Puigdemont ist nach seinem unfreiwilligen Aufenthalt in Deutschland nach Brüssel zurückgekehrt. Von hier will er weiter für
die Unabhängigkeit werben.

"Werde in die letzte Ecke unseres Kontinents reisen"

Nach seiner Rückkehr nach Belgien will der katalanische Separatistenführer Carles Puigdemont in ganz Europa weiter für die Unabhängigkeit seiner Region kämpfen. «Meine Reise wird nicht enden, bis alle politische Gefangenen frei sind, diejenigen aus dem Exil zurückkehren können und die katalanischen Menschen ihr Recht zur Selbstbestimmung ohne die Drohung der Gewalt ausüben können», sagte Puigdemont am Samstag bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem katalanischen Regionalpräsidenten Quim Torra in Brüssel. «Ich werde in die letzte Ecke unseres Kontinents reisen, um das gerechte Anliegen der Katalanen zu vertreten.»

Von einem Exil ins nächste

Puigdemont hatte am Samstagmorgen Deutschland verlassen. Der 55-Jährige war im vergangenen Jahr nach dem verbotenen Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien als Präsident der autonomen Region abgesetzt worden. Er floh vor der spanischen Justiz nach Brüssel. Auf der Rückreise von einem Auftritt in Skandinavien wurde er am 25. März aufgrund eines von Spanien erwirkten europäischen Haftbefehls in Schleswig-Holstein festgenommen.

Katalonien-Konflikt in Spanien entspannt sich

Puigdemont kam kurzzeitig in ein Gefängnis in Neumünster, wurde aber später unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt. Das Oberste Gericht in Madrid verzichtete unterdessen auf eine Auslieferung des 55-Jährigen. In Spanien droht Puigdemont allerdings weiter eine Gefängnisstrafe.

In Spanien hat sich der Katalonien-Konflikt mittlerweile zumindest etwas entspannt. Der neue sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez nahm jüngst Verhandlungen mit Torra auf.

Quelle: dpa