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Brandenburg: abgeschobener Flüchtling wird zurückgeholt

Kritik an Seehofer | UPDATE

Für eine flapsige Bemerkung zu einem Abschiebeflug nach Afghanistan erntet Seehofer heftige Kritik.

Rücktrittsforderungen

Jetzt wurde bekannt, dass einer der Abgeschobenen sich das Leben genommen hat. Der Spruch klingt nun
makaber. Es werden Rücktrittsforderungen laut.

Bundesinnenminister Horst Seehofer hat mit Unverständnis auf Rücktrittsforderungen wegen seiner flapsigen
Bemerkung über Abschiebungen nach Afghanistan reagiert. «Da sag' ich gar nix dazu, weil ich sie einfach nicht verstehe», sagte der CSU-Chef am Mittwochabend in Innsbruck. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass sich einer der 69 afghanischen Asylbewerber des jüngsten Abschiebeflugs aus Deutschland in der afghanischen
Hauptstadt Kabul das Leben genommen hat. Einen Tag zuvor hatte Seehofer mit verschmitztem Gesicht zu den Abschiebungen gesagt: «Ausgerechnet an meinem 69. Geburtstag sind 69 - das war von mir
nicht so bestellt - Personen nach Afghanistan zurückgeführt worden. Das liegt weit über dem, was bisher üblich war.» Mehrere Politiker der Opposition forderten den Rücktritt Seehofers als Innenminister.

Über den Tod des Mannes äußerte sich Seehofer betroffen. «Das ist zutiefst bedauerlich, und wir sollten damit auch sachlich und rücksichtsvoll umgehen», sagte er.

UPDATE, 18.07.2018 | Ein abgeschobener Asylbewerber wird zurückgeholt

Das Bamf (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) startet anscheinend eine Rückholaktion für einen wohl unrechtmäßig abgeschobenen Asylbewerber aus Afghanistan.

"Das Bamf will die für die Rückholung nötigen Schritte einleiten", erläuterte die Sprecherin des Bundesinnenministeriums, Eleonore Petermann, am Mittwoch in Berlin. Der 20-Jährige aus Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern war laut Medienberichten einer der 69 Menschen, die vor kurzem in ihre Heimat zurückgeflogen wurden.

Quelle: dpa