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Seltener Virus lässt zahlreiche Pferde sterben

Aufgrund der sogenannten Borna-Krankheit starben bereits zahlreiche Pferde in Österreich. Kann sich der Virus auch auf Menschen übertragen? Wir erklären, was es mit der seltenen Erkrankung auf sich hat.  

Mehrere Pferde verendet

Innerhalb von zwei Jahren haben sich vier Pferde mit der seltenen Virusinfektion, der Borna-Krankheit, infiziert. Die Tiere seien alle in der gleichen oberösterreichischen Region erkrankt. Dies teilte die Veterinärmedizinische Universität Wien mit. Der Virus führt zu tödlichen Entzündungen des Gehirns und des Rückenmarks vor allem bei Pferden und Schafen.

Der Ausbruch in der betroffenen Region ist für die Experten ungewöhnlich. Es sei überraschend, dass die Virusinfektion dort ausgebrochen sei, erklärte Herbert Weissenböck vom Institut für Pathologie und gerichtliche Veterinärmedizin im Fachjournal „Ermerging Microbes & Infections“. Erkranke ein Tier, sei es nicht mehr zu retten. „Eine Heilung gibt es nicht.“

Wohl keine Gefahr für Menschen

Nach jüngsten Experteneinschätzungen besteht für den Menschen wohl keine Gefahr. Vor einigen Jahren hatten Forscher noch angenommen, dass die Viren Depressionen verursachen können. „Wir sehen keinerlei Indizien dafür, dass dem wirklich so ist“, schildert Weissenböck. Bei den einzigen bekannten Zwischenwirten, handelt es sich um regionale Feldspitzmäuse. Tests ergaben, dass die Hälfte der untersuchten Tiere mit dem Erreger infiziert war. Erstmals wurde auch eine Waldspitzmaus positiv getestet. „Bislang galt diese Art nicht als möglicher Träger der Bornaviren“, so Experten

Am nächsten verwandt mit Virusstamm aus Rheinland-Pfalz

In Mitteleuropa tritt die Krankheit immer wieder sporadisch auf. Die Viren in Österreich seien genetisch nicht mit jenen aus Bayern, sondern mit einem Virusstamm aus Rheinland-Pfalz am nächsten verwandt. Wie sich das Virus künftig weiter ausbreiten könnte, sei derzeit noch völlig unklar, erklärt Weissenböck. „Die Spitzmäuse dürften aber sehr stark territorial gebunden sein.“    

Quelle: dpa