Pakete in Wiesbaden geklaut und verkauft

Ein inzwischen ehemaliger Mitarbeiter einer Wiesbadener Postfilliale soll über Jahre fremde Pakete geöffnet und den Inhalt verkauft haben.

Wer in Wiesbaden wohnt und sich im letzten Jahr geärgert hat, dass die Post mal wieder ein Paket „verschlampt“ hat, sollte vielleicht mal beim Internet-Auktionshaus „ebay“ nachschauen. Es ist gut möglich, dass der Inhalt des Paketes hier zu finden ist. Ein ehemaliger Mitarbeiter der Post-Filliale in der Welfenstraße soll Sendungen geöffnet und den Inhalt dann verkauft haben. Wie der „Wiesbadener Kurier“ nun berichtet, soll bereits Ende November 2015 die Wohnung des Mannes durchsucht worden sein. Dabei fanden die Beamten zahlreiche Unterlagen über Verkäufe bei Ebay. Auch der Computer des Mannes wurde beschlagnahmt.

Bereits im März 2015 war einem anderen Post-Mitarbeiter aufgefallen, dass Montaskarten der Eswe-Verkehrsgesellschaft auf ebay angeboten wurden, die eigentlich für Postboten und Busfahrer bestimmt waren. Daraufhin stellten sowohl die Eswe als auch die Post Strafanzeige. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte gegenüber dem Wiesbadener Kurier, dass die Sicherheitsmechanismen der Post ebenfalls gegriffen hätten und die Post selbst viel genauer nachvollziehen könne, wo sich ein Paket befinde, als der Kunde. Der ehemalige Post-Angestellte der sich durch den Paket-Klau offenbar etwas dazu verdienen wollte, hat inzwischen ein Geständnis abgelegt.

Wie der Wiesbadener Kurier weiter schreibt, soll der Mann bereits seit einigen Jahren die fremden Pakete geöffnet haben. Insgesamt sei bislang ein Sachschaden von rund 90.000 Euro entstanden. Was genau er alles verkaufte, steht noch nicht fest. Die Post hat bereits angekündigt, alle Betroffenen zu entschädigen.