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Österreich: Wien

Vier Passanten sterben bei Terrorangriff in Wien

Ein Terrorangriff in der Wiener Innenstadt hat mindestens fünf Tote gefordert, der erschossene Attentäter gilt als Islamist.

UPDATE, 03.11. - 13:35 Uhr:

Der Attentäter, der nach dem Anschlag in der Wiener Innenstadt von der Polizei erschossen worden ist, war 20 Jahre alt, hatte nordmazedonische Wurzeln und war einschlägig wegen Mitgliedschaft in einer terroristischer Vereinigung vorbestraft. Das teilte Österreichs Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) der Nachrichtenagentur APA am Dienstag mit.

Der Attentäter besaß nach Angaben von Nehammer neben der österreichischen auch die nordmazedonische Staatsbürgerschaft. Wie Nehammer weiter erklärte, habe es umfangreiche Razzien im Umfeld des Täters gegeben. Dabei seien mehrere Personen festgenommen worden. 

Österreich ehrt die Opfer des Terrorakts vom Montagabend mit einer dreitägigen Staatstrauer. Das beschloss der Sonder-Ministerrat am Dienstag in Wien. "Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Opfern, den Verletzten und den Angehörigen in diesen besonders schweren Stunden für die Republik Österreich", sagte Kanzler Sebastian Kurz vor dem Kabinett.

Gefahrensituation: Kinder in Wien müssen nicht zur Schule

Neben einem von der Polizei erschossenen Terroristen starben vier Passanten bei der Attacke am Montagabend in Wien, wie die Polizei mitteilte. Mindestens 15 Menschen verletzten sich zum Teil schwer.

Die Suche nach einem möglichen weiteren Attentäter lief unterdessen auch in der Nacht auf Hochtouren. Aufgrund der Gefahrensituation wurden die Bürger aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben. Schüler müssen in Wien heute nicht zur Schule.  

Innenminister spricht von IS-Tat

Bei dem Terrorangriff waren gestern Abend nahe einer Synagoge in einem Ausgehviertel von den Tätern zahlreiche Schüsse abgefeuert worden. Die Angreifer zielten nach Darstellung von Augenzeugen auf Menschen in den Lokalen und den Gastgärten. Die Attacke geht nach den Worten von Österreichs Innenminister Karl Nehammer auf das Konto mindestens eines islamistischen Terroristen. Der Attentäter sei ein Sympathisant der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gewesen, sagte der Minister am Dienstagmorgen. Der Mann sei mit einem Sturmgewehr bewaffnet gewesen und habe außerdem eine Sprengstoffgürtel-Attrappe getragen. 

Die Wohnung des Verdächtigen sei auf der Suche nach belastendem Material durchsucht worden, hieß es. 1000 Beamte seien in Wien im Einsatz. "Wir können derzeit nicht ausschließen, dass es noch andere Täter gibt", sagte Nehammer. Die entsprechenden Ermittlungen liefen auf Hochtouren. Wegen der Suche nach möglichen Komplizen wurden auch die Kontrollen an den Grenzen verschärft.

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz verurteilte den Angriff als "widerwärtigen Terroranschlag".

Quelle: dpa