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New York / Pjöngjang

Nordkorea will weitere Raketentests durchführen

In einer Sondersitzung verurteilt der Weltsicherheitsrat Nordkoreas jüngsten Raketentest. In Pjöngjang äußert sich unterdessen Machthaber Kim Jong Un zufrieden und deutet weitere Tests an.

Nordkorea mit Test „äußerst zufrieden“

Der UN-Sicherheitsrat hat den Test einer Mittelstreckenrakete durch Nordkorea in einer Sondersitzung einstimmig als „empörend“ verurteilt. Zudem rief man das diplomatisch isolierte Land auf, konkrete Schritte zu ergreifen, um die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel zu reduzieren. Trotz geltender Sanktionen hatte Nordkorea am Dienstag eine Rakete über den Norden Japans gefeuert. Der Sprengkörper stürzte in den Pazifik.

Nordkorea, das den „erfolgreichen“ Test einer Mittelstreckenrakete vom Typ Hwasong-12 am Mittwoch bestätigte und gleichzeitig weitere Raketenversuche angedeutet. Machthaber Kim Jong Un habe sich mit dem Test „äußerst zufrieden“ gezeigt. Dies berichteten die Staatsmedien. Südkoreas Präsident Moon Jae In und Japans Ministerpräsident Shinzo Abe beschlossen unterdessen in einem Telefongespräch, den Druck auf Pjöngjang auf „ein extremes Maß“ steigern zu wollen. 

„Bedrohung für alle UN-Mitglieder“

Die 15 Mitglieder des Sicherheitsrats riefen Pjöngjang auf, weitere Tests zu unterbinden und im Einklang mit früheren UN-Resolutionen sein Atomprogramm zu stoppen. Die jüngsten Raketentests des nordkoreanischen Militärs bedrohen „absichtlich regionalen Frieden und Stabilität und haben weltweit große Sicherheitsbedenken ausgelöst“, heißt es in einem Bericht nach der Sondersitzung. „Der Sicherheitsrat betont, dass diese Aktionen Nordkoreas nicht nur eine Bedrohung für die Region, sondern für alle UN-Mitglieder darstellen.“

Kim betonte, der Raketentest sei eine Reaktion auf die Manöver des südkoreanischen und US-Militärs. Dies berichtete die nordkoreanische Agentur KCNA. Der Test „unter simulierten Kriegsbedingungen“ sei „in erster Schritt der Koreanischen Volksarmee im Pazifik und ein bedeutungsvolles Vorspiel, um Guam in Schach zu halten“, so der Machthaber. Washington unterhält auf dem US-Territorium einen großen Marine- und Luftwaffenstützpunkt. Nordkorea unterstellt den USA, durch ihre Militärmanöver mit Südkorea einen Angriff vorzubereiten. Dies bestreiten jedoch beide Länder. 

Es war zwar nicht das erste Mal, dass eine nordkoreanische Rakete über Japan hinwegflog. Es sei aber das erste Mal, dass das unangekündigt geschehen sei, meldete der japanische Sender NHK. Ein Regierungssprecher in Tokio sprach von einer «beispiellos ernsten und schweren Bedrohung».

Zusammenarbeit mit den USA verstärken

Seoul und Tokio wollten sich in Zusammenarbeit mit den USA für «konkretere und wirkungsvollere Maßnahmen des UN-Sicherheitsrats gegen Nordkorea einsetzen». Nordkorea solle an den Verhandlungstisch zurückgebracht werden. Moon und Abe sprachen demnach von einer Krise. Der Raketentest sei eine Handlung von „unfassbarer Gewalt“, so ein Sprecher des südkoreanischen Präsidenten. 

Quelle: dpa