Impfkommission: Schutz bei Johnson & Johnson «ungenügend»
Wer mit dem Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurde, sollte laut der Ständigen Impfkommission eine zusätzliche mRNA-Impfstoffdosis für einen besseren Schutz erhalten.
Wer mit dem Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurde, sollte laut der Ständigen Impfkommission eine zusätzliche mRNA-Impfstoffdosis für einen besseren Schutz erhalten.
Dies könne ab vier Wochen nach der Johnson & Johnson-Impfung erfolgen, teilte das Expertengremium am Donnerstag mit. Zur Begründung verwies die Stiko auf sogenannte Impfdurchbrüche: Im Verhältnis zur Zahl der verabreichten Dosen würden in Deutschland die meisten dieser Ansteckungen bei Geimpften mit Johnson & Johnson verzeichnet. Die Wirksamkeit gegen die hierzulande vorherrschende Delta-Variante sei im Unterschied zu den anderen Corona-Impfstoffen
vergleichsweise gering, hieß es. Die Stiko spricht letztlich von ungenügendem Impfschutz.
Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, hatte vor einiger Zeit betont, dass der Johnson-&-Johnson-Impfstoff vor einer schweren Corona-Erkrankung jedoch sehr wohl schützen könne.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt außerdem eine Corona-Auffrischungsimpfung bei Menschen ab 70 Jahren. Die Empfehlung für eine Auffrischimpfung gilt darüber hinaus auch für Pflegepersonal in ambulanten und stationären Einrichtungen für ältere Menschen und andere Covid-Risikogruppen sowie für medizinisches Personal mit direktem Kontakt zu Patienten.
Unterdessen zeigt eine Auswertung des RKI, dass in Deutschland mehr Menschen gegen Corona geimpft sind, als in der Meldestatistik erfasst. Es sei anzunehmen, dass unter den Erwachsenen bereits bis zu 84 Prozent mindestens einmal und bis zu 80 Prozent vollständig geimpft sind, heißt es in einem aktuellen RKI-Bericht mit Stichtag 5. Oktober. Das entspräche jeweils um fünf Prozentpunkte höheren Impfquoten als nach offiziellen Meldungen der Impfstellen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sprach von «richtig guten Nachrichten» und hält Masken-Vorgaben im Freien nicht mehr für nötig - drinnen blieben Schutzregeln aber weiterhin wichtig.
«Aus heutiger Sicht wird es keine weiteren Beschränkungen mehr brauchen», sagte Spahn mit Blick auf Herbst und Winter. «Jede weitere Impfung erhöht aber die Sicherheit und ermöglicht noch mehr Normalität», sagte der Minister der Deutschen Presse-Agentur.
Quelle: dpa