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Prozess wegen versuchten Mordes in Nürnberg-Fürth

Mann soll Nachbar mit Bunsenbrenner angezündet haben

Ein 63-jähriger Mann soll nach einem Streit mit seinem Nachbarn mit einem Bunsenbrenner auf diesen losgegangen sein und ihm schwere Verletzungen zugefügt haben.

Erinnerungslücken wegen Chromosomenstörung?

In dem Prozess um versuchten Mord vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth hat sich der Angeklagte am Donnerstag auf Erinnerungslücken berufen. Die Tat selbst bestreite er nicht, erinnern könne er sich an die Ereignisse aber nicht mehr, erklärte die Anwältin des Rentners beim Prozessauftakt.

Grund könne eine Chromosomenstörung des 63-Jährigen sein, die ihn in eine Art Rauschzustand versetzt habe. Laut Anklage ging der Attacke im bayerischen Seubersdorf ein monatelanger Nachbarschaftsstreit um eine Hecke voraus.

Angriff mit Axt, Bunsenbrenner und Pistole

Laut den Ermittlungen klingelte der Angeklagte am Tattag bewaffnet mit Axt, Bunsenbrenner und Pistole an der Haustür seines 65 Jahre alten Nachbarn. Als dieser öffnete, soll der Angeklagte ihn mit einem brennbaren Lösungsmittel bespritzt und mit dem Bunsenbrenner angezündet haben.

Das Opfer erlitt Brandverletzungen im Gesicht, an den Oberschenkeln und Händen. Eine weitere Nachbarin und deren Sohn konnten den 63-Jährigen schließlich gemeinsam überwältigen. Opfer und Täter lagen anschließend mehrere Tage lang im künstlichen Koma.

Wegen einer psychischen Erkrankung könnte der Rentner vermindert schuldfähig sein. Die Ehefrau des Angeklagten verwies auf die Krankheit ihres Mannes, wodurch der 63-Jährige oft gereizt gewesen sei.

Quelle: dpa