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Nordrhein-Westfalen: Dortmund

Bekennerschreiben: Drohungen gegen Sportler

Die Polizei prüft derzeit, ob ein islamitischer Hintergrund in dem Bekennerschreiben steckt. Es soll unter anderem Drohungen gegen Sportler und Prominente beinhalten.

Es könnte sich auch um Erpresser handeln

In Sicherheitskreisen wurde intensiv darauf hingewiesen, dass ein islamistischer Hintergrund des Anschlags weiterhin nicht geklärt sei. Die Überprüfungen sind noch im vollen Gange. Das Schreiben trage auch keine Symbole der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Es könne sich nach wie vor auch um Erpresser, gewaltbereite Fußballfans oder andere Täter handeln. Bei dem Anschlag waren am Dienstagabend zwei Menschen verletzt worden, einer von ihnen schwer.

Islamistischer Hintergrund?

Das Schreiben soll nach den Informationen mit den Worten «Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen» beginnen. Es werde behauptet, dass die deutschen Kampfflugzeuge daran beteiligt seien, Muslime im Kalifat des sogenannten Islamischen Staates zu ermorden. Weiter heiße es, ab sofort stünden Sportler und andere Prominente «in Deutschland und anderen Kreuzfahrer-Nationen» auf einer «Todesliste des Islamischen Staates», schreiben die Redakteure von «Süddeutscher Zeitung», WDR und NDR.

Auch nach dpa-Informationen soll die Drohung gegen Sportler, Schauspieler und andere Prominente so lange standhalten, bis die deutschen Kampfflugzeuge aus dem Kriegsgebiet abgezogen und die US-Luftwaffenbasis im pfälzischen Ramstein geschlossen sei. Fußballfans werden angeblich nicht als Ziele erwähnt. Das Schreiben trägt demnach keine Unterschrift.

Zweites Bekennerschreiben aufgetaucht

Die Ermittler prüfen die Authentizität eines zweiten Bekennerschreibens, das möglicherweise aus der antifaschistischen Szene kommt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vom Mittwoch wird in einem im Internet verbreiteten Schreiben in Antifa-Duktus erklärt, der Bus sei mit eigenes für den Anschlag angefertigten Sprengsätzen als „Symbol für die Politik des BVB“ attackiert worden. Als Grund nannte man, dass sich der Verein nicht genügend gegen Rassisten, Nazis und Rechtspopulisten einsetze.

Quelle: dpa