Misshandlungsvorwürfe gegen Kölner SEK
Aussagen des betroffenen Beamten zufolge sollen ihn Mannschaftskollegen tagelang an einen Kollegen gefesselt haben.
Aussagen des betroffenen Beamten zufolge sollen ihn Mannschaftskollegen tagelang an einen Kollegen gefesselt haben.
Das Innenministerium und die Staatsanwaltschaft sind alarmiert: Das Sondereinsatzkommando des Kölner Kriminalkommissariats 32 (KK32) soll in einem fragwürdigen Aufnahmeritual einen SEK-Anwärter misshandelt haben. Aussagen des betroffenen Beamten zufolge sollen ihn Mannschaftskollegen tagelang an einen Kollegen gefesselt haben. Was im Spaß begann, lief irgendwann völlig aus dem Ruder. Nachdem sich das mutmaßliche Opfer gegen das Aufnahmeritual wehrte und um Freilassung bat, ließen ihn die angeblichen Täter nicht frei. Stattdessen soll das Opfer noch Wochen später massivem Mobbing ausgesetzt gewesen sein.
Nachdem die Vorwürfe bekannt wurden, hat das Polizeipräsidium Köln die Staatsanwaltschaft informiert und um Prüfung des Sachverhaltes gebeten. Das Innenministerium in Nordrhein-Westfalen hat sich ebenfalls eingeschaltet. Ein Sprecher der Polizei zu den Vorwürfen: "Wir dulden kein Mobbing bei der Polizei. Außerdem gehen wir gegen solche inakzeptablen Aufnahmerituale beim SEK konsequent vor." Außerdem soll die Polizeiführung eine ganze Einheit von ihren Aufgaben entbunden haben. Um Objektivität zu wahren, wurden das Polizeipräsidium Düsseldorf mit der Aufklärung des Falls vertraut gemacht.
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Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, droht den möglichen Täter bei nachgewiesener Freiheitsberaubung, bis zu fünf Jahren Haft.
Angebliche Höhenübung entpuppte sich als interne Abschiedsfeier
Im vergangenen Jahr löste das Kölner SEK bereits einen riesen Skandal aus: Um das Abschiedsbild für einen ehemaligen Chef so spektakulär wie möglich zu gestalten, ließ sich eine kleine Gruppe von SE-Führungsbeamten offenbar auf einen 80 Meter hohen Pfeiler der Severinsbrücke fliegen und vom Helikopter aus fotografieren. >> Der Öffentlichkeit wurde die etwas andere Abschiedsfeier als Höhenübung verkauft.
Aufnahmerituale in Spezialeinheiten sind keine Seltenheit
Vor einigen Jahren sorgte ein Hochgebirgsjägerzug der Bundeswehr für jede Menge Aufsehen: Dort mussten Anwärter rohe Schweineleber essen und Alkohol bis zum Erbrechen trinken. Als sich die Medien auf den Fall stürzten, wurde der Hochgebirgsjägerzug vorübergehend aufgelöst.