Vater in Verdacht: Schwer verletztes Baby nun gestorben
Seine Eltern hatten zunächst behauptet, das Kind sei von einem Hund gebissen worden: Nun starb das kleine Baby in einer Klinik in Osnabrück.
Seine Eltern hatten zunächst behauptet, das Kind sei von einem Hund gebissen worden: Nun starb das kleine Baby in einer Klinik in Osnabrück.
Der misshandelte Säugling aus Osnabrück ist tot. Der erst wenige Tage alte Junge sei seinen schweren Verletzungen erlegen, sagte am Mittwoch der Sprecher der Staatsanwaltschaft Osnabrück. Der 24-jährige Vater des Babys sitzt bereits seit letzter Woche in Untersuchungshaft. Die Familie des Säuglings hatte zunächst behauptet, ein fremder Hund habe den Jungen schwer verletzt.
Dann kam die überraschende Wende im Fall: Untersuchungen hatten dann gezeigt, dass die Verletzungen nicht von einem Hund stammen. Der Vater legte daraufhin ein Geständnis ab – er habe das Kind geschlagen. Die genaue Todesursache soll nun eine Obduktion klären.
Zunächst hatte die Polizei noch einen Zeugenaufruf gestartet, wer die angebliche Beißattacke auf das Kind auf einer Wiese neben einer Autobahnauffahrt beobachtet hatte. Einen Tag später stand für die Ermittler fest, dass das am 11. Mai geborene Baby keine Bisswunden von einem Hund erlitten hatte, sondern geschlagen wurde. Ob es auch geschüttelt wurde, müsse die Obduktion ergeben, so die Staatsanwaltschaft.
Den Informationen zufolge holte die Familie das Neugeborene am vergangenen Dienstag um 14 Uhr aus der Klinik nach Hause – doch um 18.40 Uhr sei es schon wieder mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gekommen. In der polizeilichen Vernehmung hatte der Vater laut Staatsanwaltschaft erklärt, dass er das schreiende Baby habe ruhig stellen wollen. Die Mutter soll ersten Ermittlungen zufolge zum Tatzeitpunkt nicht in der Wohnung gewesen sein. Dennoch war sie aber an der erlogenen Hundegeschichte beteiligt.
Schon während der Schwangerschaft hatte das Osnabrücker Jugendamt Hinweise auf die Familie bekommen. Die Stadt hatte eigenen Angaben zufolge Unterstützung angeboten und die Eltern seien sehr kooperativ gewesen. Es habe eine Vereinbarung gegeben, dass sich die Eltern nach der Geburt beim Jugendamt melden. Einen Anfangsverdacht für Versäumnisse bei der Behörde sieht die Staatsanwaltschaft bislang nicht.
Quelle: dpa