Messerattacke im Zug
Ein Mensch ist bei der Attacke eines Jugendlichen auf Zugreisende in Bayern gestern am späten Abend getötet, vier weitere schwer verletzt worden.
Ein Mensch ist bei der Attacke eines Jugendlichen auf Zugreisende in Bayern gestern am späten Abend getötet, vier weitere schwer verletzt worden.
Ein Mensch getötet, vier schwer verletzt
Messerattacke im Zug
Die Ermittler prüfen nun einen islamistischen Hintergrund. «Es gibt eine Aussage, dass er, kurz bevor er von der Polizei erschossen wurde, einen islamischen Ausruf gemacht haben soll», sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) heute am frühen Morgen. Erwiesen sei dies aber zur Stunde nicht.
Ersten Erkenntnissen nach handelt es sich bei dem Täter um einen Flüchtling aus Afghanistan, der ohne Eltern nach Deutschland gekommen war. Mit Axt und Messer war der 17-Jährige am Montagabend auf Fahrgäste in einem Regionalzug bei Würzburg-Heidingsfeld losgegangen.
Dabei tötete er einen Menschen und verletzte vier Menschen schwer, wie das Polizeipräsidium Unterfranken und die Staatsanwaltschaft Würzburg noch in der Nacht zum Dienstag mitteilten. 14 Fahrgäste erlitten einen Schock. Auf der Flucht wurde der Angreifer von der Polizei erschossen.
Laut Bundespolizei hatten etwa 25 bis 30 Menschen in dem Regionalzug von Treuchtlingen nach Würzburg gesessen. Kurz vor dem Ziel habe der Jugendliche angegriffen. Der Jugendliche flüchtete, als der Zug per Notbremse stoppte.
Derzeit geht die Polizei von einem Einzeltäter aus. Seit einiger Zeit habe der 17-Jährige, der als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland gekommen sei, im Landkreis Würzburg, in einer Einrichtung in Ochsenfurt, gelebt. Zuletzt bei einer Pflegefamilie.
Der Fall erinnert an eine Messerattacke vor gut zwei Monaten in einer S-Bahn in Grafing nahe München. Dabei hat ein Mann einen 56 Jahre alten Fahrgast getötet, drei weitere teils lebensgefährlich verletzt. Nach seiner Festnahme hatte der 27-jährige mutmaßliche Täter wirre Angaben gemacht und war deswegen vorläufig in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden. Der Mann aus dem hessischen Grünberg bei Gießen war nach einer ersten Einschätzung schuldunfähig oder zumindest vermindert schuldfähig.
Quelle: dpa