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Nordrhein-Westfalen: Bedburg

Priester soll Messdienern anzügliche SMS geschrieben haben

Medienberichten zufolge ist ein Pfarrer aus dem nordrhein-westfälischen Bedburg-Hau von seinem Amt entpflichtet worden. Grund für die Freistellung sollen zahlreiche unangemessene SMS-Nachrichten an Messdiener gewesen sein.

Anzügliche Nachrichten

Der Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde in Bedburg-Hau wurde laut RP Online freigestellt. Grund seien mehrere Kurznachrichten, die der Geistliche an Messdiener versendet haben soll, darunter auch Minderjährige. Erst im Januar ereignete sich in der Nachbarsgemeinde ein ähnlicher Vorfall.

In dem aktuellen Fall wurden die Nachrichten offenbar an einen Fast-Volljährigen sowie an zwei 19-Jährige geschrieben. Die Betroffenen standen dem Pfarrer relativ nah, da sie alle Messdiener in der Pfarrei waren. Die Lage spitzte sich vor allem nach den Sommerferien zu. Der Verdächtige soll den Jugendlichen teilweise bis tief in die Nacht geschrieben haben. Beantwortet wurde nahezu nichts, dennoch wurde der Inhalt immer schamloser. Wie RP Online berichtet, sollen zunächst Anreden wie „mein Prinz“ oder „mein Schatz“ gefallen sein. Irgendwann sei es sogar zu sexuellen Aufforderungen gekommen. Diese seien bis hin zum Verlangen nach körperlichen Kontakt gegangen.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Pfarrer

Nachdem der Pfarrer die Nachrichten über Monate hinweg verschickt haben soll, hielt es einer der 19-Jährigen offenbar nicht mehr aus. Er vertraute sich einem anderen Priester an. Dieser informierte daraufhin das Bistum, das mit der Entpflichtung reagierte. Nachdem der Beschuldigte die Kirche verlassen hatte, meldeten sich zwei weitere Opfer. Ob es noch andere Betroffene gibt, ist derzeit unklar.

Die Eltern des 19-Jährigen erstatteten ebenso wie das Bistum Anzeige. „Bei sexuellem Missbrauch gibt es unterschiedliche Schweregrade und Formen des Vergehens. Was passiert ist, soll die Staatsanwaltschaft prüfen und entscheiden, in welche Richtung ermittelt werden kann“, sagt der Sprecher des Bistums gegenüber des Portals. Offenbar gab der beschuldigte Priester die Vorwürfe zu. Ein Kollege des entpflichteten Geistlichen sagte: „Die Masche hatte krankhafte Züge. Es ist gut, dass die Jungs sich wehren und stabil sind.“