Mehr Erholung durch weniger Surfen!
Psychologen wissen, wie uns unser Online-Konsum den Urlaub kosten kann, ohne dass wir es merken.
Psychologen wissen, wie uns unser Online-Konsum den Urlaub kosten kann, ohne dass wir es merken.
Surfen, ja! Aber bitte auf der Welle....
Geht die schönste Zeit des Jahres auch ohne Smartphone?
Jeder, der in der letzten Zeit irgendwo auf Reisen war – ganz gleich ob auf einem schnellen kleinen Städtetrip, einem herrlichen Strand oder auf dem Gipfel eines Berge – überall das gleiche Bild: Das mitreisende Umfeld hat das Smartphone am Anschlag.
Da wird fotografiert, gepostet, geteilt und von Außen betrachtet stellt sich so manch einer die berechtigte Frage, wieviel man von seinem Urlaub und den schönen Dingen überhaupt noch mit den eigenen Augen sieht und wahrnimmt oder doch eher über’s Display von Smartphone und Co.
Klar ist die Informationsfunktion eines Smartphones gerade im Ausland, in einer fremden Umgebung durchaus hilfreich, wenn es darum geht, den richtigen Weg zu finden, das passende Restaurant oder auch eine aufschlussreiche Hotelbewertung. All diese Infos sind auch im Urlaub nur ein paar Klicks entfernt und machen das Reisen ein wenig leichter als es früher war.
Das aber sind nicht die Hauptgründe, aus denen Urlauber überall auf der ganzen Welt über ihren Displays hängen, anstatt im Hier und jetzt die schönste Zeit des Jahres zu genießen.
Wieso haben wir das Bedürfnis, alles zu teilen?
Klar, möchte man schöne Momente am liebsten sofort teilen. Mit den Liebsten zuhause, den Freunden oder besser noch direkt der ganzen Welt. Für dieses um sich greifende Verhalten hat die Wissenschaft sogar einen Namen: „demonstrativer Konsum“! Jegliche Erfahrung, die man macht, muss mitgeteilt werden. Aus diesem Grund werden Fotos hochgeladen, Facebook durchstöbert und eben auch unbewusst ziellos im Netz gesurft, weil man gerade nichts zu tun hat.
Moment, ist „nichts zu tun zu haben“ nicht gerade Sinn und Zweck der Ferien?
Man nimmt diese mittlerweile automatisierte Angewohnheit einfach mit, egal wo man sich zu entspannen und den Alltag hinter sich zu lassen versucht. Kann das funktionierten?
Der Effekt der Erholung und Entspannung, den wir uns durch den Urlaub erhoffen, stellt sich, oh Wunder, durch den räumlichen Abstand von zuhause ein. Man befindet sich an einem Ort, an dem es anders aussieht, an dem ganz andere Dinge passieren, und das hat zur Folge, dass wir nach einer Weile auch anfangen, andere Dinge denken. Psychologen wissen das. Sie wissen aber auch, dass wir durch das Smartphone die „bekannte Welt“ immer dabei haben und uns selbst jedes Mal, wenn wir am Strand oder im Café online gehen, wieder aus der anderen Welt, die uns umgibt, herausreißen.
Das Bedürfnis, sich dem Smartphone auszusetzen, entsteht durch die „Langweile“. Aber eben diese im wahrsten Sinne „lange Weile“ ist es, die uns nachhaltig und messbar erholt.
Trotz der Vorteile des Internets raten Psychologen dazu, sich im Urlaub in seinem Onlinekonsum bewusst einzuschränken . Auch wenn diese Gewohnheit, die bei manch einem zu einem Automatismus geworden ist, nur schwer abzulegen ist. Experten geben einen Tipp, der ebenso einfach wie schwierig ist: das Gerät einfach auslassen. Oder, wer es gar nicht lassen kann, sich feste zehn Minuten beispielsweise am Abend zu nehmen, das Telefon danach aber wieder ausmachen.
„Morgens auf unser Smartphone zu gucken: So eine Routine müssen wir ganz bewusst brechen.“ Der Tipp, den die Psychologin geben kann, ist ebenso einfach wie schwierig: das Gerät einfach auslassen.
Das mehr an nachhaltiger Erholung ist ein messbarer Faktor.