Massaker in Redaktion von "Charlie Hebdo"
Die neuesten Infos aus Paris, Fahndungsfotos der mutmaßlichen Täter und Bilder der weltweiten Solidarität gibt es hier auf einen Blick
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Zwei Tage nach dem Massaker von Paris hat die französische Eliteeinheit GIGN sowohl die Druckerei in Dammartin als auch den Supermarkt in Paris gestürmt und die Geiselnahmen beendet. Heftige Schusswechsel und Explosionen gingen dem Zugriff voraus. Dabei wurden die Kouachi-Brüder getötet. Die Geiselnehmer von Paris sind bei dem Zugriff ebenfalls ums Leben gekommen. Die Geisel der Kouachi-Brüder konnte unversehrt befreit werden. Bei der Erstürmung des Supermarktes kamen vier Geisel ums Leben.
Alle wichtigen Infos zum Blutbad von Paris
Die mutmaßlichen Täter, die Opfer, Hintergrundinfos zum Satiremagazin "Charlie Hebdo" und die Reaktionen der Menschen
Am Mittwoch Vormittag stürmten zwei schwer bewaffnete unbekannte Männer die Pariser Redaktion des Satire-Magazines "Charlie Hebdo" und erschossen mehrere Mitarbeiter mit Sturmgewehren. Der Vorfall ereignete sich im 11. Arrondissement in Paris nahe dem Boulevard Richard-Lenoi um kurz nach halb zwölf. Die vermummten Täter stürmten die Redaktionsräume des Magazins und eröffneten laut Augenzeugen sofort das Feuer gegenüber den Journalisten, die sich zu diesem Zeitpunkt in einer Redaktionskonferenz befanden.
Bei dem Attentat kamen zwölf Menschen ums Leben. Die Täter befinden sich noch immer auf der Flucht. Insgesamt sind knapp 90.000 Einsatzkräfte auf der Suche nach dem schwer bewaffneten Geschwister-Duo. Bislang ohne Erfolg.
Die Täter
Die französische Polizei konnte die Identität der mutmaßlichen Täter klären: Bei dem Killer-Kommando handelt sich um zwei Brüder algerischer Abstammung, die erst letzten Sommer aus dem Syrien-Krieg zurückgekommen sein sollen: Said Kouachi (34), Cherif Kouachi (32). Der 18-jährige Hamyd Mourad soll ebenfalls bei dem Massaker mitgewirkt haben. In der Nacht stellte sich der junge Mann freiwillig den Einsatzkräften, beteuert aber, zum Zeitpunkt des Masskers in der Schule gewesen zu sein.
Knapp 90.000 Einsatzkräfte durchkämen derzeit den Norden Frankreichs. Dort sollen die Brüder am Donnerstag eine Tankstelle überfallen haben. Bisher fehlt von den mutmaßlichen Tätern jede Spur.
Die Opfer
Insgesamt verzeichnet das Massaker zwölf Tote und elf Verletzten, vier davon befinden sich in einem kritischen Zustand. Unter den Opfern befindet sich nahezu die gesamte Redaktion des Satiremagazines "Charlie Hebdo". Darunter der Chefredakteur Charb und die Zeichner Wolinski, Cabu und Tignous.
Chefredakteur Charb bekam in der Vergangenheit mehrfach Morddrohungen für sein Wirken. Er hielt an seiner Arbeit fest und zeigte sich zu keinem Moment beeindruckt.
Im Interview mit der Zeitung "Le Monde" sagte er:
"Ich habe keine Kinder, keine Frau, kein Auto, keinen Kredit. Es ist vielleicht ein wenig schwülstig, was ich jetzt sage, aber ich ziehe es vor, aufrecht zu sterben als auf Knien zu leben."
Das Magazin hat in der Vergangenheit mehrfach mit provokanten Mohammed-Karikaturen für Schlagzeilen gesorgt, und wurde bereits im Jahr 2011 Ziel eines Bombenanschlages. Ab diesem Zeitpunkt verfügte das Magazin über Polizeischutz.
Ein Akt des Terrors
Mittlerweile wurde bestätigt, dass die Terroristen bei ihrem Überfall mehrfach „Allah ist groß“ gerufen haben sollen. Auf Videos im Internet vom Tatort im Osten der Stadt sind zwei schwarz vermummte Täter zu erkennen. Augenzeugen berichten, dass die bislang unbekannten Täter bei dem Überfall „Wir haben den Propheten gerächt“ gerufen haben.
Weltweite Anteilnahme
Die Welt zeigt sich nach dem Terroranschlag in Paris geschockt. Mahnwachen und Demonstrationen zeigen die Solidarität mit den Opfern und Angehörigen. Das Massaker ist ein Anschlag auf das demokratische Wertesystem, die Meinungs- und Pressefreiheit.
Karsten Kröger zu dem Blutbad in Paris: