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Nordrhein-Westfalen: Bochum

Millionenbetrug mit Pfandflaschen: 27-Jähriger steht vor Gericht

Zwei umgebaute Automaten für Einwegpfand sollen dem Geschäftsführer eines Getränkehandels einen betrügerischen Millionenverdienst beschert haben. Seit Mittwoch muss sich der 27-Jährige aus Castrop-Rauxel deshalb nun vor dem Bochumer Landgericht verantworten.

Zwei Automaten manipuliert

Den Schaden, der der Getränkeindustrie zwischen Sommer 2013 und Frühjahr 2014 entstand, beziffert die Staatsanwaltschaft auf etwa 1,2 Millionen Euro.

Laut Anklage soll an zwei Pfandautomaten die Schredderfunktion ausgeschaltet worden sein. Die eingeworfenen Dosen und Plastikflaschen konnten so mehrmals gescannt werden. Die manipulierten Automaten erfassten dabei jeden einzelnen Vorgang neu, und die Getränkehersteller zahlten an das Unternehmen die entsprechende Summe aus, hieß es in der Anklage.

"Ich war nur ein Strohmann"

Zu Prozessauftakt wies der 27-Jährige die Vorwürfe zurück. Er räumte zwar ein, im Sommer 2013 die Geschäftsführung des Getränkehandels übernommen zu haben. Dabei habe es sich jedoch nur um einen Freundschaftsdienst für einen Bekannten gehandelt: "Ich war nur ein Strohmann".

Das Bochumer Landgericht hat für den Prozess noch zehn weitere Verhandlungstage bis zum 4. Juni angesetzt.

Quelle: dpa