"Sibirische Kältepeitsche" auf dem Vormarsch

Aktuell fallen nun sogar Flocken bis in tiefe Lagen. Eine Schneedecke kann sich allerdings nur in den mittleren und höheren Lagen ausbilden und auch längere Zeit halten. Im Flachland ist der Schnee recht schnell matschig und taut meist rasch dahin. Trotzdem ist es auf den Straßen in den kommenden Tagen weiterhin glatt. Auch dort wo es nur regnet muss man in der Nacht mit Glätte durch überfrierende Nässe rechnen.

Zugspitze 56 cm

Brocken 13 cm

Kahler Asten 10 cm

Hohenpeißenberg 9 cm

Kleiner Feldberg 8 cm

Hoherordskopf 7 cm

Fichtelberg 4 cm

Braunlage 4 cm

„Seit mehreren Tagen ist nun schon der Aufbau eines recht mächtigen Kältepolsters Richtung Sibirien und Nordeuropa zu erkennen. Das Kältereservoir ist für die aktuelle Jahreszeit ungewöhnlich stark ausgeprägt. Teilweise herrschen in Sibirien bereits jetzt Temperaturen um minus 25 Grad. In Skandinavien und in weiten Teilen Russlands herrscht bereits Dauerfrost und das teilweise von der strengen Sorte.

Die Kälte ist nicht weit weg von Mitteleuropa. Bei uns bleibt es zunächst noch nass-kalt mit Tageswerten um 5 Grad, in Südfrankreich, Spanien und Portugal werden auch Werte um oder knapp über 10 Grad erreicht. Die spannende Frage ist: Was macht das Kältepolster? So starke Kälte und dann relativ nah an Mitteleuropa gibt es um diese Jahreszeit eher selten. Das ist bemerkenswert“ erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net .

Es braucht im Grunde nur eine passende Konstellation der Hoch- und Tiefdruckgebiete und diese extreme Kaltluft würde ungehindert nach Mitteleuropa und Deutschland strömen. Doch aktuell ist so eine „passende“ Konstellation bei der Großwetterlage noch nicht in Sicht – NOCH nicht. Es ist nicht auszuschließen, dass das bald der Fall sein könnte.

Der US-Wetterdienst NOAA musste bereits seinen Klimatrend für November entsprechend korrigieren. Nun wird für Skandinavien und Russland von einem deutlich zu kalten Monat ausgegangen.  Für ein paar Tagen sah das noch nicht ganz so deutlich aus – siehe die Grafik darunter.

Wie sich dieses enorme Kältepolster weiter entwickeln wird, das kann man heute noch nicht sagen. Noch setzt der US-Wetterdienst NOAA in seinem Klimatrend auf einen bis zu 2 Grad zu milden Winter in Deutschland. Doch wie lange noch? Was macht die sibirische Kälte?

„Sollte die extreme Kaltluft angezapft werden, dann könnte bei uns die sibirische Kältepeitsche voll zuschlagen. Ob das aber soweit kommen wird, das können wir heute einfach noch nicht sagen. Die Wetterlage bleibt auf jeden Fall in den nächsten Tagen und Wochen sehr spannend“ so Wetterexperte Jung. 

Mittwoch: 2 bis 6 Grad, nass-kalt, immer wieder Schneeregen, nach Osten und Norden hin auch Schnee

Donnerstag: 2 bis 7 Grad, weiterhin wechselhaft mit Schauer, in höheren Lagen als Schnee

Freitag: 2 bis 6 Grad, nass-kaltes Schmuddelwetter, Sonne, Wolken und Schauer

Samstag: 1 bis 7 Grad, aus Westen neue Wolken, zum Abend hin Regen oder Schneeregen

Sonntag: 3 bis 10 Grad, Sonne und Wolken im Wechsel, später wieder Regen

Montag: 6 bis 10 Grad, zunehmend windig und nass

Dienstag: 8 bis 13 Grad, teils stürmisch und zeitweise Regen

ACHTUNG: Das Glättepotential bleibt noch mindestens bis zum Wochenende erhalten, dann wird es aus Westen allmählich milder. Zum Wochenstart können Tiefausläufer dann auch Regen und teils Sturm bringen. Es bleibt also so oder so recht ungemütlich.

Quelle: wetter.net