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Frankreich: Caen

Radikalisierter Häftling greift in Frankreich Wächter an

Ein radikalisierter Häftling hat in Frankreich zwei Gefängnisaufseher mit einem Messer verletzt und sich anschließend stundenlang in der Haftanstalt verschanzt.

Am Dienstagabend nahmen Elitekräfte der Polizei den Mann und seine Lebensgefährtin fest, wie Frankreichs Innenminister Christophe Castaner auf Twitter mitteilte. Die Frau starb, wie der Sender Franceinfo unter Berufung auf den Antiterrorstaatsanwalt Rémy Heitz berichtete.

Den Angaben zufolge wollte der Häftling mit seiner Tat den Tod des Straßburger Attentäters Chérif Chekatt rächen, er soll «Allahu Akbar» («Gott ist groß») gerufen haben. Bei dem Attentat in der Elsass-Metropole waren im Dezember fünf Menschen getötet worden, zwei Tage später wurde der polizeibekannte islamistische Extremist Chekatt bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet.

Frankreichs Justizministerin Nicole Belloubet sprach bei einer Pressekonferenz von einer terroristisch motivierten Tat. Die
Anti-Terror-Staatsanwaltschaft übernahm die Ermittlungen.

Nach Angaben des Pariser Justizministeriums hatte sich der Gefangene am Dienstagmorgen mit seiner Lebensgefährtin in einem speziellen Familienbereich des Gefängnisses in Condé-sur-Sarthe aufgehalten und dort die Aufseher mit einem Keramikmesser attackiert. Die beiden verletzten Aufseher schweben demnach nicht in Lebensgefahr. Der Angreifer sitze eine 30-jährige Haftstrafe unter anderem wegen Freiheitsberaubung mit Todesfolge und Terror-Verherrlichung ab.

(Quelle: dpa)