Tödlicher Sturz im Hambacher Forst
Während der großen Räumungsaktion im Hambacher Forst ist heute ein Journalist tödlich verunglückt.
Während der großen Räumungsaktion im Hambacher Forst ist heute ein Journalist tödlich verunglückt.
Der junge Mann brach durch die Bretter einer Hängebrücke zwischen zwei Baumhäusern und stürzte 15 Meter in die Tiefe. Rettungskräfte konnten nichts mehr für ihn tun. Alle Arbeiten zur Räumung im Hambacher Forst wurden vorerst eingestellt. Ob sie morgen wieder aufgenommen sollten, war am Abend noch nicht entschieden.
Polizeisprecher Paul Kemen sprach von einem «tragischen Unglücksfall». Bei dem Toten handele sich um einen jungen Journalisten, der seit längerem das Leben der Aktivisten in den Baumhäusern dokumentiert habe, sagte er. «Ich möchte - ich muss - betonen, dass dieser Unglücksfall in keinem Zusammenhang steht mit polizeilichen Arbeiten hinsichtlich der Räumung der Baumhäuser.» Es habe zum Unglückszeitpunkt keine Polizeimaßnahmen in der Nähe der Unglücksstelle und am Baumhaus gegeben. Der Journalist habe gerade seine volle Speicherkarte eintauschen wollen, als er abstürzte.
Das Aktionsbündnis «Hambi bleibt» verlangte einen sofortigen Stopp der Räumung. Der Tote sei «ein Freund, der uns seit längerer Zeit im Wald journalistisch begleitet», betonte das Aktionsbündnis.
Seit einer Woche sind die Behörden mit einem massiven Polizeiaufgebot dabei, die Baumhäuser der Umweltaktivisten zu räumen und abzubauen. Bis zum Mittwoch waren nach Angaben der Polizei 39 von 51 Baumhäusern geräumt.
Die Waldbesetzer protestieren gegen das Vorhaben von RWE, weite Teile des Forstes abzuholzen. Es soll dort Braunkohle gebaggert werden.
Quelle: dpa