Die Expert*innen begründen den Rat zur Kombination von Vektor- und mRNA-Impfstoff damit, dass die Immunantwort nach dem Verabreichen von zwei verschiedenen Präparaten der Immunantwort nach zwei Dosen Astrazeneca „deutlich überlegen“ sei. Fachleute sprechen von einem heterologen Impfschema. Dieses hatte die Stiko bisher nur jüngeren Menschen angeraten, die bereits eine Erstimpfung mit Astrazeneca bekommen hatten, bevor dieser Impfstoff nur noch für Impfwillige ab 60 Jahren empfohlen wurde.
Auf welche Daten zu den Immunantworten sie sich bezieht, teilte die Stiko nicht mit. In letzter Zeit veröffentlichten mehrere Teams dazu erste Ergebnisse. Wie etwa die Universität des Saarlandes kürzlich erklärte, ergab eine Analyse der Antikörper-Bildung, dass eine kombinierte Astra-Biontech-Impfung ebenso wie eine zweifache Biontech-Impfung eine wesentlich höhere Wirksamkeit zeigte als eine zweifache Astrazeneca-Impfung. „So konnten bei den beiden erstgenannten Varianten etwa zehnmal mehr Antikörper im Blut nachgewiesen werden“, hieß es. Die Ergebnisse sind noch nicht in einem begutachteten Fachblatt erschienen. Auch das Ärzteblatt berichtete kürzlich anhand weiterer Quellen, dass Geimpfte bei diesem Schema eine besonders starke Immunantwort entwickeln könnten.
Impfreaktionen könnten allerdings stärker ausfallen: Einer „Lancet“-Studie zufolge haben Impflinge bei zwei unterschiedlichen Vaczinen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für milde und moderate Impfreaktionen nach der zweiten Dosis.