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Nordrhein-Westfalen: Krefeld

Heilpraktiker soll schuld am Tod von drei Krebspatienten sein

Bei einer alternativen Krebstherapie vor drei Jahren starben unter anderem drei Patienten an der Überdosierung eines gefährlichen Wirkstoffs. Schuld daran sollen eine ungeeignete Waage und ein Heilpraktiker sein. Gegen diesen wurde nun der Prozess in Krefeld eröffnet.

Heilpraktiker steht vor Gericht

Aufgrund eines Verstoßes gegen das Arzneimitellgesetz und fahrlässiger Tötung  in drei Fällen muss sich nun ein Heilpraktiker aus Moers vor Gericht verantworten. Der 61-Jährige soll für den tragischen Tod dreier krebskranker Personen im Jahr 2016 verantwortlich sein, berichtet das Nachrichtenportal n-tv.

Vor rund drei Jahren soll er einem schwerkranken Patienten eine überdosierte Infusionslösung verabreicht haben, die wenige Tage später zum Tod des Mannes geführt haben soll.

Der Grund für den fatalen Fehler soll eine ungeeignete Waage gewesen sein, weswegen der Heilpraktiker den Wirkstoff um das Drei- bis Sechsfache zu hoch dosiert haben soll. Des Weiteren soll er die Menge vor der Verabreichung nicht kontrolliert haben, wodurch die davon ausgehende Gefahr hätte entdeckt werden können.

Falsch eingestellte Waage kostet Menschenleben

Insgesamt vier Patienten behandelte der Heilpraktiker mit dem viel zu hoch dosierten Wirkstoff. Zwei Frauen und ein Mann starben infolgedessen nur wenige Tage später. Bei einer vierten Person wurde die Therapie rechtzeitig abgebrochen, wodurch Schlimmeres verhindert werden konnte, laut n-tv. 

Im Juli 2016 hatte der Heilpraktiker seine Patienten mit dem damals nicht zugelassenen Wirkstoff 3-Bromopyruvat (3-BP) behandelt. Grundsätzlich verboten war die Anwendung allerdings nicht. Jedoch kann bereits eine geringe Überdosis des Medikaments zu großen Nebenwirkungen führen, die sogar tödlich enden können.

Zum Auftakt des Prozesses wollte sich die Verteidigung des Angeklagten zunächst nicht äußern. Bis Ende Juni sind insgesamt zehn Verhandlungstage angesetzt.