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Europäischer Haftbefehl gegen katalanischen Ex-Regionalchef

Jagd auf Puigdemont

Die spanische Justiz setzt ihre Jagd auf die katalanischen Separatisten fort. Unterdessen kündigte Carles Puigdemont an, bei Neuwahlen im Dezember kandidieren zu wollen.

Mit einem Fuß im Gefängnis

Der katalanische Separatisten-Chef Carles Puigdemont muss nun jederzeit mit einer Festnahme rechnen. Das spanische Staatsgericht in Madrid erließ am Freitag einen Europäischen Haftbefehl gegen den Ex-Regionalpräsidenten. Der Beschluss gilt auch für die vier Ex-Minister, die sich wie Puigdemont nach der Entmachtung der Regionalregierung Kataloniens nach Brüssel abgesetzt hatten.

Puigdemont droht lange Haftstrafe

Dem Separatisten-Chef droht in Spanien eine Haftstrafe von bis zu 30 Jahren. Ihm wird unter anderem Rebellion vorgeworfen. Grund ist der einseitige Unabhängigkeitsbeschluss, den das Parlament in Barcelona am Freitag vor einer Woche verabschiedet hatte. Die Zentralregierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy hatte die katalanische Regierung daraufhin abgesetzt.

Belgische Justiz muss über Auslieferung entscheiden

Sollte Puigdemont festgenommen werden, hätte die belgische Justiz nach EU-Regeln 60 Tage Zeit, um über die Auslieferung des katalanischen Politikers zu entscheiden - lediglich in Ausnahmefällen kann die Frist um weitere 30 Tage verlängert werden. Puigdemonts belgischer Anwalt hat bereits angekündigt, gegen einen Auslieferungsantrag aus Spanien vorzugehen.

Puigdemont will sich bei Neuwahlen aufstellen lassen

Für den 21. Dezember sind Neuwahlen in Katalonien angesetzt. Er sei bereit zu kandidieren, sagte Puigdemont im Interview mit dem belgischen Fernsehsender RTBF. Auf die Frage, ob es möglich sei, vom Ausland aus Wahlkampf zu machen sagte er: «Natürlich!» Man lebe in einer globalisierten Welt.

Quelle: dpa