Geldmangel sorgt für Streichungen im Nahverkehr
Das Nahverkehrssystem leidet unter akutem Geldmangel. Das Angebot könnte in den kommenden Jahren deutlich ausgedünnt werden:
Das Nahverkehrssystem leidet unter akutem Geldmangel. Das Angebot könnte in den kommenden Jahren deutlich ausgedünnt werden:
Geldmangel im Nahverkehrssystem
Das Nahverkehrssystem leidet unter akutem Geldmangel. Wenn sich hieran nichts ändert, könnte das Angebot in den kommenden Jahren deutlich ausgedünnt werden.
Pendler, die mit Bussen, Strassen- und U-Bahnen sowie Regionalzügen in Deutschland unterwegs sind, müssen sich in den kommenden Jahren auf schlechte Zeiten einstellen. Die Länder, Kommunen und Verkehrsunternehmen warnen vor der Ausdünnung von Takten und Streichungen ganzer Linien, sollte die Bundesregierung weiterhin Einsparungen beim Nahverkehr vornehmen.
Betroffen sind rund zehn Milliarden Passagiere, die mit Bussen und Bahnen unterwegs sind. Laut dem Präsidenten des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) Jürgen Fenske stellen sich von Jahr zu Jahr immer neue Fahrgastrekorde ein. Der Bund finanziert die Verkehrswege allerdings seit 2007 auf dem gleichen Niveau. Die Finanzierungslücke beträgt inzwischen vier Milliarden Euro und es kommen jährlich 500 Millionen dazu. Dies gefährdet den regionalen Nahverkehr.
Auch die Bundesländer und Verbünde fürchten, dass sie aus Kostengründen Angebote kürzen müssen. Eine Ausdünnung ist wohl nur noch eine Frage der Zeit. Thomas Geyer, der Präsident des Dachverbandes der Bestellerorganisationen des SPNV meint, dass der Schienenpersonennahverkehr bis Oktober sicher finanziert ist, was danach passiert aber noch offen bleibt. Es gibt keine Einigung auf die Erhöhung der Mittel des Bundes.
Bereits 2014 haben die Tickets zwischen 2 und 3,5 Prozent zugelegt. Es wird davon ausgegangen, dass die Preise auch dieses Jahr wieder steigen. Bei Einzelfahrscheinen ist vielerorts aber eine Grenze erreicht. Wird es noch teurer leidet die Attraktivität und die Nutzung von Bussen und Bahnen. Seit 2003 sind die Preise für Tickets im ÖPNV um 18,6 Prozent gestiegen.
Die Kommunen bekommen im Rahmen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetztes (GVFG) 350 Millionen Euro. Hinzu kommen 650 Millionen des Bundes. Die Kommunen legen selbst 1,5 Milliarden Euro für Busse und Bahnen drauf. „Was die Bundesregierung tut, reicht nicht, die bereitgestellten Mittel sind schon seit Jahren objektiv zu gering“, sagt der VDV-Präsident.
VDV-Präsident Fenske hat eine Liste von Projekplänen vorgestellt, die ohne finanzielle Hilfe nicht gestemmt werden können. Der Ausbau der Ost-West-Achse der Stadtbahn inist nur ein Beispiel. Auch die Erneuerung der Gleisanlagen in der steht so in den Sternen. Es gibt wohl noch weitere Projekte, die auf der Strecke bleiben müssen.