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Gefährliche Vogelgrippe am Bodensee

Bei Wildvögeln am Bodensee ist eine stark krankmachende Form der Vogelgrippe festgestellt worden.

Geflügelpest am Bodensee

Das Nationale Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut bestätigte, dass eine stark krankmachende Form der Vogelgrippe am Bodensee festgestellt wurde. Es handelt sich um den gefährlichen Typ H5N8.

Minister Peter Hauk (CDU) will sich am Mittwochnachmittag über den aktuellen Stand ein Bild machen und über das weitere Vorgehen informieren. Nahe Konstanz am westlichen Bodenseeufer waren mehr als 30 tote Reiherenten gefunden worden. Es steht fest, dass es sich bei der Krankheit um die hochpathogene und für Geflügel ansteckende Variante der Grippe handelt, die auch als Geflügelpest bezeichnet wird.

„Durch die Zugvögel ist die Ausbreitung nicht kontrollierbar“

Zudem ist auch in Schleswig Holstein die Vogelgrippe ausgebrochen. Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erließ im ganzen Bundesland für sämtliches Geflügel eine Stallpflicht.

Weitere Fälle wurden aus Polen, Ungarn und Kroatien gemeldet. Ob es einen Zusammen zwischen den Ausbrüchen gibt, ist bisher noch unklar. Habeck erklärte, dass das akute Krankheitsgeschehen bei den Wildvögeln in dieser massiven Ausprägung besorgniserregend sei. Die Ausbreitung durch die Zugvögel sei nicht kontrollierbar, so der Landwirtschaftsminister.

Seit November 2014 wurden solche H5N8-Viren in mehreren Geflügelbetrieben in Deutschland und anderen europäischen Ländern entdeckt. Infektionen von Menschen mit den Viren sind bislang weltweit nicht nachgewiesen worden. Eine Ansteckung über verseuchte Lebensmittel ist nach Auskunft des Bundesinstituts für Risikobewertung theoretisch denkbar, aber unwahrscheinlich.

Quelle: dpa / FOCUS