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Nordrhein-Westfalen: Unna

Gaffer filmen Todeskampf von Familienvater auf A44

Bereits am Mittwoch, 24.10.2018 hat sich auf der A44 bei Unna ein tragisches Unglück ereignet, bei dem ein Familienvater starb. Während Rettungskräfte um das Leben des Mannes kämpften, zückten Gaffer in ihren fahrenden Autos die Handys.

Gaffer filmen sterbenden Familienvater auf Autobahn

Wie die Polizei gestern berichtete, war eine Familie am 24. Oktober auf einer gemeinsamen Fahrt auf der A44 in Richtung Kassel unterwegs. Plötzlich wurde dem Ehemann am Steuer schlecht und er verlor das Bewusstsein. Die Ehefrau konnte im letzten Moment den Wagen auf den Seitenstreifen lenken und verständigte die Rettungskräfte. Kurze Zeit später war ein Notarzt vor Ort und kämpfte um das Leben des Mannes, der schon länger bewusstlos war.

Gaffer zücken mitten auf Autobahn ihre Handys

Gleichzeitig spielte sich auf der gegenüberliegenden Fahrbahn absurde Szenarien ab: Gaffer reduzierten die Geschwindigkeit ihrer Fahrzeuge um besser den Kampf des Notarztes um das Leben des Familienvaters filmen zu können.

Die Einsatzkräfte vor Ort waren schockiert und fotografierten daher etliche Gaffer in ihren Autos. Gegen die Schaulustigen stellte die Polizei anschließend Strafanzeige.

Die Beamten schrieben in einer Pressemitteilung: „Wir finden es nicht nur schlimm das man sich so an dem Leid anderer ergötzen möchte. Wir finden es noch bedenklicher dass jenes egozentrische Verhalten auch noch dazu führt, das man sich und andere Verkehrsteilnehmer dadurch in Lebensgefahr bringt. Wer sein Fahrzeug auf dem linken Fahrstreifen einer Autobahn soweit herunterbremst, dass man möglichst gut das Leid von Anderen filmen kann, handelt bewusst genauso.“

Für den Familienvater kam jede Hilfe zu spät. Er starb noch mitten auf der Autobahn.

Quelle: Polizei Dortmund