Couchsurfing-Gastgeber soll 24 Frauen Abführmittel gegeben haben
Einem Hamburger wird vorgeworfen, 24 Frauen während ihrem Couchsurfing-Aufenthalt mit Abführmittel vergiftet zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Einem Hamburger wird vorgeworfen, 24 Frauen während ihrem Couchsurfing-Aufenthalt mit Abführmittel vergiftet zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Für 24 Frauen aus der ganzen Welt wurde ihr Aufenthalt in Hamburg bei einem Couchsurfing-Anbieter zum Horror-Trip. Der Mann, der sein Zimmer zum Teilen anbot, soll den Frauen laut „Stern“ heimlich Abführmittel verabreicht haben und sie anschließend davon abgehalten haben, auf die Toilette zu gehen. Die Staatsanwaltschaft Hamburg ermittelt in diesem Fall. Es handle sich dabei um eine Wohnung im Hamburger Stadtteil Winterhude. Die betroffenen Frauen haben Anzeige gegen den Mann erstattet. Das Inserat wurde bereits deaktiviert.
Unter den Geschädigten soll sich auch eine Deutsche befinden. Sie berichtete gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“, dass sie wegen einem Seminar nach Hamburg gekommen sei. Sie sei zwar überrascht gewesen, dass sie sich mit dem Gastgeber ein Zimmer teilen sollte, nahm das Angebot jedoch an. Der Mann sei sehr nett gewesen und habe ihr Essen und Trinken angeboten, das sie annahm. Dann habe er einen Spaziergang vorgeschlagen. Unterwegs verspürte die Frau einen sehr starken Harndrang, berichtete sie gegenüber der Zeitung. Ihr Gastgeber versicherte ihr, bald an einem Café vorbei zu kommen, doch weitgefehlt. Auf einer Baustelle konnte sie schließlich ein Dixi-Klo benutzen. Kurz verwundert hätte sie danach nur, dass der Mann vor der Toilette mit seinem Handy hantierte. Auch am nächsten Abend habe sie Getränke von ihrem Gastgeber angenommen. Daraufhin fühlte sie sich noch schlechter und schlapp. Ohne weiter darüber nachzudenken, berichtet sie gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“, hätte sie eine positive Bewertung auf „couchsurfing.com“ abgegeben.
Eine Userin schrieb die Deutsche daraufhin an und fragte nach ihrem Gesundheitszustand nach ihrem Aufenthalt. Wie sich herausstellte, ging es ihr ebenfalls nicht gut, nachdem sie sich in der Wohnung des Hamburgers aufhielt. 24 Frauen aus allen Teilen der Welt meldeten sich bei der Deutschen und berichteten über ähnliche Symptome. Die Frauen aus Polen, Frankreich, Spanien, Weißrussland, Argentinien, Dänemark, Belgien, Kasachstan und Russland litten alle an Bauchkrämpfen, starken Harndrang, Durchfall und Müdigkeit. Einige erzählten sogar, dass der Hamburger Gastgeber einen Hinweis an der Toilette anbrachte, dass sie kaputt sei oder das Wasser abgestellt wurde, heißt es beim „Stern“.
Die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung dauern weiter an. Sexualdelikte und Videoaufnahmen konnten entgegen der Befürchtungen der geschädigten Frauen ausgeschlossen werden.