Bundesinnenminister Seehofer fordert Sofort-Lockdown
In der Debatte um einen weiteren harten Lockdown ist offenbar nicht mehr die Frage, ob er kommt, sondern ab wann er gelten soll.
In der Debatte um einen weiteren harten Lockdown ist offenbar nicht mehr die Frage, ob er kommt, sondern ab wann er gelten soll.
Bundesinnenminister Seehofer warnt eindringlich davor, mit schärferen Corona-Maßnahmen bis nach Weihnachten zu warten. Die einzige Chance, wieder Herr der Lage zu werden, sei ein Lockdown, der aber sofort erfolgen müsse, sagte er dem Spiegel. Ähnlich äußerte sich sich Bayerns Ministerpräsident Söder.
Baden-Württembergs Ministerpäsident Kretschmann hatte am Morgen angekündigt, dass sein Bundesland nach Weihnachten in den Lockdown gehen wird. Wie genau der genau aussehen soll, ist allerdings noch offen. Gleichzeitig betonte Kretschmann, sollte es keine bundeseinheitliche Einigung geben, wolle er zur Not zumindest mit den Nachbarländern eine gemeinsame Lösung anstreben. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Dreyer hatte sich gestern schon dafür ausgesprochen, «die Weihnachtsruhe zu nutzen, um zu einem wirklichen Lockdown zu kommen».
Auch die Bildungsminister betonten, dass sie ihren Beitrag zum Eindämmen der Corona-Zahlen leisten wollen. Schulschließungen lehnen sie aber ab, sagte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Hubig nach Beratungen mit ihren Kollegen. Statt Schulen zu schließen, sollte man dabei aber auf Fern- oder Wechsel-Unterricht ausweichen.
In Nordrhein-Westfalen wird die Präsenzpflicht an Schulen am Montag vorerst enden, wie Ministerpräsident Laschet ankündigte. Gleichzeitig dringt er darauf, den Handel schnellstmöglich bis zum 10. Januar zu schließen. Hamsterkäufe und überfüllte Läden in der Zeit davor müssten ausgeschlossen werden, sagte er in Düsseldorf.
Das Robert Koch-Institut meldet heute Morgen fast 30.000 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages. Das ist ein neuer Höchstand. Gleichzeitig wurden deutschlandweit knapp 600 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus erfasst. Auch das sind so viele wie noch nie an einem Tag.