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Nordrhein-Westfalen: Rösrath

Aggressive Pilzsammler attackieren Förster

Ein Förster erwischte ein Ehepaar, das in einem Naturschutzgebiet in NRW 20 Kilogramm Pilze sammelte. Als er das Paar darauf ansprach, schlug der Mann zu.

Förster von Pilzsammler angegriffen

„Ich habe regelrecht Angst vor der Aggressivität der Pilzsammler“ erklärte Förster Jürgen Greißner aus Rösrath gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger, nachdem er vor kurzem während einer Konfrontation mit einem Pilzsammler einen Faustschlag sowie wüste Beschimpfungen einstecken musste. Der Förster erstattete Anzeige, doch sieht er ein grundsätzliches Problem. Der gesamte Königsforst sei ein Naturschutzgebiet, wo das Sammeln von Pilzen verboten ist. Dennoch sei der ganze Wald voll von Menschen, sogar organisierte, professionelle Gruppen seien unterwegs um Pilze zu sammeln, berichtete der Förster gegenüber dem Nachrichtenblatt und es würde von Jahr zu Jahr schlimmer.

Ehepaar sammelte 20 Kilogramm Pilze

Die Sammler würden dabei immer aggressiver werden, so dass es zuletzt ganz in der Nähe des Forsthauses zu einem Zwischenfall mit einem Ehepaar bekommen war. Förster Greißner erwischte das Paar beim Sammeln von 20 Kilogramm Pilzen. Als er sie zur Rede stellte und begann das Sammelgut zu vernichten, sei der Ehemann ausgerastet. Er habe den Förster beleidigt und ihn tätlich angegriffen. Wie der Kölner Stadtanzeiger schreibt, läge der Wert der gesammelten Pilze auf dem Markt bei etwa 400 Euro – ein großer wirtschaftlicher Schaden für das Ehepaar.

Förster sieht Gefahr in seiner Arbeit

Mittlerweile hat der Förster seinem Dienstherrn in der Forstverwaltung mitgeteilt, dass er sich den Pilzsammlern nicht länger entgegenstellen wird, da es ihm zu gefährlich sei. Er berichtet gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger von einem Vorfall, bei dem ein Förster angefahren wurde, nachdem er eine Gruppe Pilzsammler mit dem Verbot des Sammelns konfrontierte. Dieser Gefahr möchte er sich nicht länger aussetzen.

Für Förster Greißner ist es zu wenig, den Königsforst nur unter Naturschutz zu stellen, für ihn wäre es sinnvoll, wenn Ordnungskräfte im Wald eingesetzt werden würden. Dies teilte er auch dem Landrat mit. Er allein könne sich nicht um die Einhaltung der Verbote kümmern. Für dieses Jahr sei die Pilzsaison für den Förster beendet, doch für das nächste Jahr müsse man sich besser vorbereiten.