Mediziner der Uniklinik Mainz verweisen auf die fehlende Datengrundlage. Das Geburtenregister der Uniklinik ist bundesweit eine von zwei Stellen, die längerfristig Daten über Fehlbildungen von Körperextremitäten gesammelt hat, über mittlerweile 25 Jahre hinweg, zu rund 100.000 Neugeborenen aus dem Stadtgebiet Mainz und Rheinhessen.
Der Befund: Statistisch gesehen kommen auf 10.000 Kinder sieben Fehlbildungen, im Zeitverlauf der Daten sieht Dr. Awi Wiesel von der Uniklinik keine Auffälligkeiten oder Veränderungen.
Zusammenhänge etwa mit Medikamenten, der Ernährung der Eltern, Umweltgiften oder Strahlung seien Spekulation. Ohne Vergleichsdaten lasse sich nicht entscheiden, ob und ab welcher Größenordnung eine über den Zufall hinausgehende Häufung von Fehlbildungen in Frage komme.
Regionale Daten werden nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums für das Fehlbildungsregister Sachsen-Anhalt und das Geburtenregister „Mainzer Modell“ erhoben. Daten aus beiden regionalen Registern würden an das europäische Register EUROCAT gemeldet, das seit 1979 bestehe und derzeit Daten aus 23 europäischen Ländern enthalte.
Quelle: dpa / RPR1.