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Erzieherin für Sex mit 13-Jährigem zu Haft verurteilt

Eine 37 Jahre alte Erzieherin ist wegen Missbrauchs eines 13-Jährigen in Berlin zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Drei Mal sei es zwischen der Frau und ihrem damaligen Schützling in einer Jugendhilfeeinrichtung zu sexuellen Handlungen gekommen.

"Irgendwie die Kontrolle verloren"

Die Frau hatte zuvor vor dem Amtsgericht Tiergarten die Tatvorwürfe weitgehend gestanden. Der Junge habe Sex mit ihr gewollt, sagte die Angeklagte. Sie habe ihm zwar mehrmals erklärt, dass das strafbar sei, trotzdem sei es schließlich zum Verkehr gekommen.

Die 37-Jährige arbeitete als Betreuerin für Kinder in Wohngruppen, als es in der Zeit zwischen März und Oktober 2017 während der Dienstzeiten zu den Missbrauchstaten kam. Begonnen habe alles mit einem "Zungenkuss" in einem Büro, gab die Mutter eines zwölfjährigen Kindes im Prozess zu.

Schließlich sei es auf Initiative des 13-Jährigen hin zum ungeschützten Geschlechtsverkehr gekommen. "In seinem Bett und einige Monate später auf der Couch", gestand die 22 Jahre ältere Erzieherin. Sie habe Grenzen überschritten und "irgendwie die Kontrolle verloren", sagte sie.

Verteidigung plädierte auf " minderschweren Fall des Missbrauchs"

Der Verteidiger erklärte, seine Mandantin habe in der problematischen Gruppe eine "Nähe durch Verständnis" aufbauen wollen. Der Anwalt plädierte auf einen sogenannten minderschweren Fall des Missbrauchs. Als die Vorwürfe bekannt wurden, sei die Angeklagte direkt entlassen worden. "Für sie ist klar, dass sie nie wieder in dem Bereich arbeiten kann."

Das Gericht in Berlin folgte mit dem Urteil nun dem Antrag der Staatsanwältin, die in zwei Fällen von einem schweren Kindesmissbrauch ausging. Es wird mit Rechtsmitteln gegen die Entscheidung gerechnet.

Quelle: dpa