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Erst Hitze satt, dann heftige Unwetter

"Genauso schnell wie es mit den Temperaturen nach oben geht, so schnell kommen wieder neue Unwetter aufgezogen", sagt Meteorologe Dominik Jung.

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Erst Hitze satt, dann heftige Unwetter

"Genauso schnell wie es mit den Temperaturen nach oben geht, so schnell kommen wieder neue Unwetter aufgezogen", sagt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net.


Seit 0.34 Uhr MESZ ist der Sommer da. Heute ist der längste Tag und ab sofort werden die Tage schon wieder kürzer und die Nächte länger – es geht schon wieder bergab.

Bergauf geht es aber erstmal mit dem Sommer. Und der legt einen echten Sprint hin: Von Spitzenwerten die heute um 20 Grad liegen, geht es rauf auf Höchstwerte über 35 Grad. Freitag können im Osten an der deutsch-polnischen Grenze Höchstwerte bis zu 36 oder 37 Grad erreicht werden.

„Doch genauso schnell wie es mit den Temperaturen nach oben geht, so schnell kommen wieder neue Unwetter und die bringen rasch schon wieder einen Temperaturrückgang. Trotzdem wird es in den nächsten Tagen sehr schwül. Wir bekommen eine Luftfeuchtigkeit wie in den Tropen“, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net.

Jetzt wird es aber erstmal richtig heiß. Es kommt die erste Hitzewelle des Jahres, wenn auch nur sehr kurz. Richtig warm wird es Mittwoch, Donnerstag und Freitag. Dabei nimmt die Schwüle allerdings auch direkt schlagartig zu und es wird uns vielfach unerträglich vorkommen.

Zum einen ist die warme Luftmasse aus dem Mittelmeerraum bereits von sich aus feucht, zum anderen ist bei uns der Erdboden oftmals sehr feucht und wird daher die Schwüle weiter nach oben treiben.

So geht es in den nächsten Tagen weiter

Mittwoch:

24 bis 30 Grad, vielfach freundlich, lediglich im Nordosten ein geringes Schauerrisiko

Donnerstag:

26 bis 34 Grad, sonnig und heiß, abends im Nordwesten geringe Gewitterwahrscheinlichkeit

Freitag:

26 bis 36 Grad, erste sonnig und heiß, sehr schwül, später aus Westen Unwettergefahr!

Samstag:

18 bis 34 Grad, im Westen Regen, im Osten nochmal heiß, später dort heftige Unwetter!

Sonntag:

14 bis 23 Grad, Schauer und Gewitter und deutlich kühler

Montag:

17 bis 24 Grad, Sonne, Wolken und einzelne Schauer

Dienstag:

18 bis 25 Grad, Mix aus Sonne, Wolken und einzelnen Schauern

Mittwoch:

20 bis 27 Grad, freundlicher Mix aus Sonne und Wolken, trocken

Public Viewing am Dienstag und am Wochenende

Der Dienstag bringt heute anfangs viele Wolken und einzelne Schauer. Zum Nachmittag und Abend hin beruhigt sich aber die Wetterlage. Dann gibt es kaum noch Schauer. Das Spiel um 18 Uhr kann man eigentlich überall im Freien genießen. Die Werte liegen zum Anstoß bei 20 Grad.

Sollte es Deutschland ins Achtelfinale schaffen, würden man entweder am Samstag um 15 Uhr oder Sonntag um 18 Uhr spielen. Wettertechnisch wäre da der Sonntag sicherlich der bessere Tag. Denn am Samstag um 15 Uhr muss man besonders im Osten mit heftigen Unwettern rechnen. Da wären Open Air Veranstaltungen ein echtes Problem. Im Westen würde es zudem regnen.

Da wäre das Wetter am Sonntagabend schon etwas ruhiger und entspannter! Bei einem Mix aus Sonne und Wolken gebe es nur ab und zu Schauer und eben keine Unwettergefahr!


Verglichen mit den vergangenen 30 Jahren (1986 bis 2015) hat sich der Frühling (März, April, Mai) in diesem Jahr nicht wirklich ins Zeug gelegt. Ganz im Gegenteil: Der Frühling war in diesem Jahr sogar 0,3 Grad kälter als in den vergangenen 30 Jahren! Die Mitteltemperatur lag 2016 bei ca. 8,4 Grad. Das langjährige Mittel von 1986 bis 2015 lag bei 8,7 Grad.

„Unsere lieben Klimaexperten werden aber sehr wahrscheinlich wieder das total veraltete Klimamittel der Jahre 1961 bis 1990 rauskramen. Das liegt bei 7,7 Grad. Damit wird man mal wieder feststellen: der Frühling war ja doch zu warm. Blöd nur, dass dieses Klimamittel aus der Mottenkiste heutzutage so gar nicht mehr dem Empfinden der Menschen entspricht, da es einfach nur total veraltet ist“ sagt Wetterexperte Jung.

Das Regensoll wurde nur zu 93 Prozent erfüllt. Beim Sonnenscheinsoll ist man exakt bei 100 Prozent des langjährigen Durchschnitts gelandet.

Quelle: wetter.net