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Nordrhein-Westfalen: Mönchengladbach

13-Jährige auf Klassenfahrt gestorben – Vater erhebt schwere Vorwürfe

Eine Schülerin aus Mönchengladbach ist Ende Juni während einer Klassenfahrt nach London gestorben. Das Mädchen litt an Diabetes Typ 1. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft, ob die Lehrer ihre Aufsichtspflicht verletzt haben und dem Mädchen hätten helfen können.

Staatsanwaltschaft ermittelt: Aufsichtspflicht verletzt?

Nach dem Tod eines 13-jährigen Mädchens auf einem Schulausflug nach London, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach gegen die Aufsichtspersonen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Das berichtet aktuell die Deutsche Presse-Agentur.

Mitschüler sollen die Lehrer darauf aufmerksam gemacht haben, dass es dem zuckerkranken Mädchen nicht gut gehe. Die Lehrer sollen sich jedoch zu spät um die 13-Jährige gekümmert und ärztliche Hilfe gerufen haben. "Das ist der Vorwurf, der letztlich erhoben worden ist. Inwieweit das zutrifft und wie sich der Sachverhalt tatsächlich gestaltet, ist Gegenstand der Ermittlungen", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber der dpa. Den Aufsichtspersonen war offenbar im Vorhinein mitgeteilt worden, dass das Mädchen Diabetikerin war, schreibt die „Rheinische Post“.

Mitschüler sollen sich um kranke 13-Jährige kümmern

Der Anwalt des Vaters erstattete Anzeige aufgrund der Schilderungen von Mitschülerinnen. Die 13-Jährige hätte sich bereits am Tag der Ankunft nach dem Mittagessen mehrfach übergeben müssen. "Die Bemühungen der Kinder, einen Lehrer ausfindig zu machen, schlugen am Donnerstag fehl", so der Anwalt zu.

Auch am nächsten Tag seien ihre Mitschülerinnen zu den Lehrern gegangen, doch niemand hätte nach dem kranken Teenager geschaut. Stattdessen habe eine Lehrerin die Schüler angewiesen, auf die 13-Jährige aufzupassen. Erst am nächsten Vormittag sei das Mädchen mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht worden, nachdem eine Lehrerin bei ihr erschienen war, weil die Abreise bevorstand. Ihr Gesundheitszustand habe sich bis dato bereits so stark verschlechtert, dass sie zu schwach gewesen sei, um sich selbst aufzurichten.

Am 30. Juni verstarb das Mädchen nach Angaben des väterlilchen Anwalts im Krankenhaus.