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Bayern: München

Frau mischt Ehemann Frostschutzmittel in den Salat

Die meisten Menschen wählen eine Scheidung als letzten Ausweg aus einer gravierenden Ehekrise. Eine Frau aus München hingegen hat offenbar zu drastischeren Mitteln gegriffen. Dafür muss sie sich jetzt vor Gericht verantworten.

Mann überlebte die Vergiftung

Mit Gift im Kartoffelsalat soll eine 74 Jahre alte Frau versucht haben, ihren eigenen Ehemann zu töten. Beim Auftakt des Prozesses in München vor dem Landgericht hat die Angeklagte am Dienstag zunächst die Aussage verweigert. Ihr Verteidiger erklärte außerdem, mehrere Beweise gegen seine Mandantin seien rechtswidrig erhoben worden.

Laut Anklage hatte die 74-Jährige ihrem heute 82 Jahre alten Ehemann im Mai 2018 Frostschutzmittel in seinen Kartoffelsalat mit Würstchen gemischt, um ihn umzubringen. Daraufhin habe sich das Opfer mehrmals erbrochen. Der Mann wurde in ein Krankenhaus eingeliefert und überlebte.

"Hoffentlich fährst du Dich im Urlaub tot."

Nach der Erinnerung des 82-Jährigen, der vor Gericht als Zeuge auftrat, war das vergiftete Essen allerdings kein Salat, sondern Maultaschen oder Tortellini mit Pesto.

Der Mann schilderte zudem, dass die 2013 geschlossene Ehe schon länger in der Krise gesteckt habe. Seine Frau beschrieb er als außerordentlich dominant. Sie sei, im Gegensatz zu ihm, mittellos und finanziell von ihm abhängig gewesen.Bevor er im März 2018 zu einer Skireise aufbrach, habe sie zu ihm gesagt: "Hoffentlich fährst du Dich im Urlaub tot." 

Nach Tötungsarten im Internet gesucht

Nach Ansicht der Ermittler, wollte die Frau an das Erbe des Mannes kommen und außerdem eine Witwenrente beziehen.

Bereits rund ein Jahr vor der Tat habe sie im Internet nach möglichen Tötungsarten gesucht und sogar eine Liste mit verschiedenen Giften angelegt. Schließlich habe sie eine Flasche mit dem Frostschutzmittel Ethylenglykol bestellt und damit das Essen verunreinigt.

Quelle: dpa