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Winter extrem: Angespannte Lage in den Alpen

Lawine tötet drei deutsche Skifahrer - Allgäuer Ort ohne Zugang

Drei Skifahrer aus Deutschland sind in einer Lawine bei Lech/Österreich ums Leben gekommen. Eine Person wird weiterhin vermisst. Der Ort Balderschwang/Deutschland ist durch Lawinenabgänge von der Außenwelt abgeschnitten: 2000 Menschen sitzen hier fest.

Skifahrer auf gesperrter Ski-Route unterwegs

Das Lawinenunglück ereignete sich im österreichischen Lech: Die vier befreundeten Skifahrer waren am Samstag, den Angaben der Behörden zufolge, auf einer gesperrten Skiroute unterwegs. Skirouten sind Angebote der Tourismusverbände und Skigebiete, die nicht wie Pisten präperiert werden, sondern nur vom Kontrolldienst abgesichert sind. Am Abend wurden die vier Personen als vermisst gemeldet.

Laut Polizei fanden die Helfer die Leichen der drei Männer aus dem Raum Biberach im Alter von 32, 36 und 57 Jahren kurz vor Mitternacht. Ein Mann der vierköpfigen Gruppe wird noch vermisst, sie ist 28 Jahre alt und stammt ebenfalls aus Süddeutschland.

2000 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten

Durch mehrere Lawinen sitzen rund 2000 Einwohner und Touristen in dem bayerischen Wintersportort Balderschwang (Allgäu) fest. "Der Riedbergpass ist vorsorglich gesperrt, weil auch hier Lawinengefahr herrscht" erläuterte ein Polizeisprecher am Sonntag laut dpa. Damit ist die einzige Verbindung von deutscher Seite aus in den Ort blockiert. Zuvor ereignete sich auf der österreichischen Seite bei Hittisau eine Lawine abgegangen. Verletzte gab es nicht, doch Balderschwang ist durch die Verschlüsse auf beiden Talseiten von der Außenwelt abgeschnitten. 

Die Versorgung der in rund 1000 Meter Höhe liegenden Gemeinde ist gesichert, die Stromleitungen sind intakt. Wann der Ort wieder erreichbar ist, ist unklar, denn durch die Schneelast auf den Bäumen und die Lawinengefahr ist das Befahren des Passes riskant. Eine Kommission mit Experten der Bergwacht und der Behörden wollte im Moment (13:00 Uhr) über das weitere Vorgehen beraten.

Quelle: dpa