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Gespräche mit Marokko

Merkel: Unterstützen Spanien bei Migrationsverhandlungen

Deutschland unterstützt die Bemühungen Spaniens, den Flüchtlingszustrom von Marokko übers Mittelmeer nach Europa einzudämmen.

Marokko verlangt stärkere finanzielle Unterstützung

Bei den Gesprächen mit dem nordafrikanischen Staat habe Spanien die Federführung, sagte Kanzlerin Angela Merkel am Samstag im südspanischen Sanlúcar de Barrameda zum Auftakt ihres zweitägigen Besuchs bei Ministerpräsident Pedro Sánchez.

Marokko fühlt sich von der EU allein gelassen und dringt auf stärkere finanzielle Unterstützung, zumal die Ankunft von Migranten soziale Spannungen erzeugt. Die Regierung geht davon aus, dass sich etwa 18 000 Migranten im Land aufhalten. «Zur Zeit steht das Land unter einem enormen Migrationsdruck, der von den Ländern südlich des Sahara ausgeht», sagte Sánchez.

Merkel: "Wir müssen mit Afrika sprechen"

Merkel hob ihrerseits hervor, man werde bei den Gesprächen mit den Herkunfts- und Transitländern nur dann erfolgreich sein, «wenn beide Seiten gewinnen, wenn beide Seiten etwas davon haben». «Es reicht nicht aus, wenn wir über Afrika sprechen, wir müssen mit Afrika sprechen», sagte sie.

Deutschland und Spanien haben Anfang der Woche eine Vereinbarung unterzeichnet, wonach die Bundesrepublik Migranten, die schon in Spanien einen Asylantrag gestellt haben, binnen 48 Stunden dorthin zurückschicken kann. Es geht aber nur um Asylbewerber, die an der deutsch-österreichischen Grenze aufgegriffen werden und damit um extrem wenige Menschen. Gespräche zu ähnlichen Vereinbarungen mit Griechenland und Italien hatten bis Samstag noch keine Ergebnisse gebracht, obwohl Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) noch in der laufenden Woche Klarheit darüber haben wollte.

Quelle: dpa