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Hollywood trauert um deutschen Starregisseur

„Das Boot“-Regisseur Wolfgang Petersen ist tot

Wolfgang Petersen, Star-Regisseur von Filmen wie „Das Boot“, „Outbreak“, „Air Force One“ und „Der Sturm“ ist im Alter von 81 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben.

Petersens Tod für die Filmwelt überraschend

Die Welt trauert um den deutschen Regisseur. Er starb im Alter von 81 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs, wie seine Assistentin der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Er sei am Freitag friedlich im Kreis seiner Familie in seinem Haus in Brentwood, einem Teil von Los Angeles, gestorben. Seine Frau war an seiner Seite.

Film-Stars wie Clint East Eastwood, Dustin Hoffman, Harrison Ford, George Clooney, Brad Pitt, Diane Lane und Glenn Close drehten mit dem deutschen Hollywood-Regisseur. Für die Filmwelt war sein Tod überraschend.

„Ein Mann voller Lebensfreude“

Glenn Close schrieb in einer Mitteilung, sie habe eine „besondere Erinnerung“ an die Dreharbeiten mit Petersen für den Film „Air Force One“. Obwohl das Skript packend und unglaublich intensiv war, hätten sie sehr viel gelacht. „In meiner Erinnerung war er ein Mann voller Lebensfreude, der das tat, was er am meisten liebte“, würdigte Close den Regisseur. Im Action-Thriller „Air Force One“ spielte Harrison Ford einen fiktiven US-Präsidenten und Close seine Vize-Präsidentin.

Durch ihn zu einer besseren Schauspielerin geworden

„Mein Herz ist heute traurig“, schrieb Diane Lane in einer Mittelung laut „Deadline.com“. „Wolfgang war eine große, liebevolle Seele“. Mit seiner positiven Unterstützung habe er allen bei den Dreharbeiten geholfen. Durch ihn sei sie zu einer besseren Schauspielerin geworden, würdigte Lane den Regisseur. Er hatte sie im Jahr 2000 an der Seite von George Clooney und Mark Wahlberg für das Schiffsuntergang-Drama „Der Sturm“ vor die Kamera geholt.

Mit Tatort-Folge über Nach berühmt

Petersen wurde in Emden geborenen und wuchs in Hamburg auf. In Berlin lernte er sein Handwerk an der deutschen Film- und Fernsehakademie.

1971 hatte er gleich mit dem «Tatort»-Krimi «Blechschaden» Erfolg. Die Folge «Reifezeugnis» mit Nastassja Kinski machten ihn und die blutjunge Darstellerin über Nacht berühmt.

„Das Boot“ und „Die unendliche Geschichte“

Seinen Weg nach Hollywood bahnte ihm das Kino-Epos „Das Boot“ über die Besatzung eines deutschen U-Boots im Zweiten Weltkrieg mit Jürgen Prochnow und Herbert Gröhnemeyer im Jahr 1981. Der Film wurde mit sechs Oscars nominiert, darunter für Regie und adaptiertes Drehbuch. Mit dem Fantasy-Märchen „Die unendliche Geschichte“ in 1984 landete Petersen einen weiteren Hit, gefolgt von dem Science-Fiction-Film „Enemy Mine“. Alle wurden bei Bavaria Film nahe München gedreht.

Zusammenarbeit mit den großen Stars

Seit 1987 lebte Petersen mit seiner Frau in Los Angeles. Dort holte er Hollywood-Stars wie Clint Eastwood („In the Line of Fire“), Dustin Hoffman („Outbreak“), Harrison Ford („Air Force One“), George Clooney („Der Sturm“) und Brad Pitt („Troja“) vor die Kamera.

Für ein Remake seiner alten Fernseh-Komödie „Vier gegen die Bank“ aus den 70en, kehrte Petersen 2016 in seine Heimat zurück. Der Gaunerfilm war mit Til Schweiger, Matthias Schweighöfer, Jan Josef Liefers und Michael „Bully“ Herbig prominent besetzt.

Olaf Scholz würdigt deutschen Star-Regisseur

Bundeskanzler Olaf Scholz hat den deutschen Regisseur als „besonderen Erzähler“ gewürdigt. „Die unendliche Geschichte von Wolfgang Petersen ist zu Ende gegangen“, schrieb der SPD-Politiker auf Twitter. „„Das Boot“ und viele andere seiner Filme leben weiter – und zwar weit über Deutschland hinaus. Der besondere Verdienst eines besonderen Erzählers.“

Quelle: dpa