Darknet: Ort der Kriminalität
Der Amokläufer von München hat seine Tatwaffe Ermittlungsergebnissen zufolge im Darknet gekauft. Wie kann das sein?
Der Amokläufer von München hat seine Tatwaffe Ermittlungsergebnissen zufolge im Darknet gekauft. Wie kann das sein?
Darknet: Ort der Kriminalität
Was ist das Darknet?
Beim Darknet handelt es sich – einfach ausgedrückt – um ein zum bekannten Internet paralleles virtuelles Netzwerk. Anders als im Internet bewegen sich die Nutzer im Darknet ohne erkennbare IP-Adresse.
So wird das Darknet zu einem zweischneidigen Schwert: In autoritären Ländern mit einer starken Zensur und eingeschränkten Meinungsfreiheit leistet das Darknet einen Beitrag zur freien, geschützten Kommunikation. Etwa für Protestierende während Revolutionen und für Whistleblower bietet das Darknet den nötigen Schutz zum Informationsaustausch.
Durch das anonyme Surfen wird das Darkent allerdings auch zum Umschlagplatz für illegale Dienstleistungen: Auf Tauschbörse-Netzwerken können Musik und Filme erworben werden. Auf Datenbanken, die etwa mit Ebay zu vergleichen sind, gibt es Zugang zu Drogen, illegaler Pornografie und Waffen. Selbst Menschenhandel kann über das Darknet betrieben werden. Eine der bekanntesten Seiten ist die sogenannte „Silk Road“, eine Art Internet-Kaufhaus, in dem wohl jede erdenkliche Form des Illegalen und Kriminellen erworben werden kann.
Gezahlt wird mit Bitcoins, einer weltweit genutzten digitalen Geldeinheit. Und auch dies geschieht weitgehend anonym: Überweisungen werden online durch einen Zusammenschluss von Rechnern getätigt – eine Abwicklungsstelle wie etwa eine Bank sind nicht notwendig. Beide Geschäftspartner bleiben so also unerkannt. Die Umrechnung von Bitcoins in übliche Währungen ist abhängig von Angebot und Nachfrage.
Auch der Täter von München soll über das Darknet Waffen besorgt haben, mit denen er den Amoklauf verüben konnte...