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Obst und Gemüse besonders betroffen

Bis zu 92% mehr: Diese Lebensmittel sind in der Coronakrise viel teurer!

Wer derzeit einkaufen geht, hat sicherlich schon bemerkt, dass er tiefer in die Tasche greifen muss als sonst. Während der Coronakrise sind viele Lebensmittel deutlich teurer geworden. Welche Produkte besonders betroffen sind, erfährst du hier.

Gemüse um 26,3 Prozent und Obst 14,2 Prozent teurer

Im April 2020 sind viele Lebensmittel deutlich teurer geworden. Einen enormen Preisanstieg gab es vor allem bei Obst und Gemüse – teilweise bis zu 92 Prozent mehr müssen Kunden nun bezahlen. Doch woran liegt die Preissteigerung?

Wie aus den Daten der Agrarmarkt-Informationsgesellschaft (AMI) in Bonn hervorgeht, sind  die Preise vor allem für frische Lebensmitteln deutlich gestiegen. Im April 2020 mussten Verbraucher für diese Produkte fast zehn Prozent mehr zahlen als noch im April 2019, heißt es bei Focus Online unter Berufung auf den Bericht der Marktbeobachter. Die Lebensmittelpreise sind im April 2020 um 4,4 Prozent höher gewesen als noch im März. Bei Gemüse waren es im Schnitt sogar etwa 26,3 Prozent und bei Obst um die 14,2 Prozent.

Die Preissteigerung von Lebensmitteln:

Gemüse

26,3

Schweinefleisch, frisch

17,2

Obst

14,2

Wurst / Fleischwaren

12,5

Frischeprodukte

9,8

Geflügel

7,9

Eier

6,3

Margarine, Speiseöle

5,2

Verbraucher mussten für Blumenkohl im April 2020 ganze 69 Prozent mehr bezahlen als noch im Vorjahresmonat. Auch Brokkoli wurde um 62 Prozent teurer. Doch der höchste Preisanstieg wurde bei Zucchinis festgestellt. Kunden mussten 92 Prozent mehr bezahlen.

Auch bei Fleisch ist eine Preissteigerung zu erkennen, doch nicht so drastisch wie bei Obst und Gemüse. Schweinefleisch ist um 17,2 Prozent und Rindfleisch um 3,9 Prozent teurer geworden. Hähnchenschnitzel hat im Januar noch rund 7,00 Euro pro Kilogramm gekostet, nun sind es aktuell 7,86 Euro. Kurzzeitig lagen die Preise noch höher. Die Preissteigerung wird mit der fehlenden Nachfrage aus der Gastronomie erklärt. 

Lebensmittel, die billiger geworden sind

Es gibt aber auch Lebensmittel, die nun billiger sind. Nicht nur Zwiebeln, auch Weißkohl ist um 18 Prozent im Preis gesunken. Sie stammen aus Lagerbeständen und dürfen nun Platz machen. Auch Speisekartoffeln sind gegenüber dem Vorjahr deutlich günstiger. Der Preis ist um 12 Prozent gefallen. Das liegt zum einen an einer guten Ernte im Herbst 2019 und zum anderen an dem Corona-Lockdown in der Gastronomie, da der Bedarf fehlt und die Bauern auf ihrer Ernte sitzen bleiben.

Gründe für die Preissteigerung

Aufgrund der Grenzschließungen in der Coronakrise fehlten (und fehlen immer noch) osteuropäische Erntehelfer. Ihr Ausbleiben, aber nicht nur bei der Spargelernte, sondern auch in vielen anderen Bereichen führte zu einem Preisanstieg zahlreicher Agrarprodukte. Die Bauern konnten weniger Waren liefern. Doch nicht nur dieser Umstand, auch das zwischenzeitlich sehr trockene Wetter sorgte für Ernteausfälle.

Auch das Abreißen internationaler Lieferketten infolge der Pandemie spielt eine Rolle und lässt die Preise steigen. So seien etwa bei Äpfeln im laufenden Jahr die „eingeführten Mengen aus Übersee deutlich hinter den Vorjahren" zurückgeblieben, ermittelte AMI laut Focus Online.

Wie die Marktforscher berichten, wird die Preistendenz auch im Mai nicht abbrechen.